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Archiv für slavische Philologie

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Kleine Mitteilungen.<br />

Milan, Eupeldt Karol, Schneider-Trnavsky Mikuläs (ein junger<br />

Komponist, der zu großen Hoffnungen berechtigt. Sein berühmtestes Werk<br />

ist: Sbierka närodnych slovenskycb piesni, Prag 1905), Szuchany M., Sasko<br />

Vladimir (Slovenskä rbapsodie I Des-moll na thema »Ja som baca«, Slovenskä<br />

rbapsodie II Es-moU na thema »Anicka. dusicka« — ).<br />

In Böhmen wurden von folgenden Musikern slovakische Volkslieder<br />

bearbeitet: Eduard Bartonicek (»Smes ze slovenskycb pfsni« und >Slo-<br />

venske spevy«;, Karel Bendl, Antonin Dvoi-äk (zu seinem Ruhme haben<br />

»Moravske dvojzpevy« beigetragen-, Jos.B.Foerster (gibt der Musik seiner<br />

Oper »Eva« an mehreren Stellen slovakisches Kolorit), Leos Janäcek 'seine<br />

Oper »Jeji pastorkyna« enthält slovakische Mnsiki, Pavel Krizkovsky,<br />

Ludvfk Kuba, Frantisek Musil. Vitezslav Noväk (weist eine reiche<br />

musikalische Produktion auf: »Slovenske spevy«, »Pisnicky na slova mo-<br />

ravske poesie lidove«, »Ranosa«, »Nescasnä vojna«. »Vrazedny mily«, »Sloväckä<br />

suita«, »Boure« u. a), V. J. Novotny, Poläsek-Pito, Ludevit<br />

Prochäzka.<br />

Es besteht kein Zweifel, daß das slovakische Volkslied in den musikali-<br />

schen Kunstwerken großer Meister, die damit in Berührung kamen, fortlebt.<br />

Brahms und Liszt konnten sich dem Einflüsse slovakischer Melodien nicht<br />

entziehen und der Operettenkönig Lehar hat in seinem »Rastelbinder« gezeigt,<br />

wie sehr slovakische Melodien auf ihn eingewirkt haben. Dr. Donath.<br />

Zwei Kleinigkeiten zur polnischen Sophienbihel.<br />

1. Eine Volksetj'mologio im älteren Polnisch. Für die etymologischen<br />

Anschauungen der älteren Zeit liefern uns die polnischen Texte nur geringes<br />

Material. Eine Spur volksetymologischen Empfindens dürfen wir aber wohl<br />

aus einer Stelle der Biblia Krölowej Zofii herauslesen. Es handelt sich um<br />

die Stelle pg. 42a6 (Malecki): Bosze, przed gegoszto oblyczym chodzyly<br />

mogy odczowye. In den Texten älterer Zeit findet sich bekanntlich nur die<br />

Schreibweise oczczowye, dann, bereits im XIV. Jahrb., otczowye. Letztere<br />

Schreibweise, die ja auch durchaus mit der Aussprache übereinstimmt, konnte<br />

im etymologischen Bewußtsein leicht zn einer Trennung od-czowye führen,<br />

d. h. man faßte od/ot als die bekannte Präposition, die je nach dem folgen-<br />

den Laute, dann unabhängig von diesem, od oder ot geschrieben wurde.<br />

Dieser Anschauung ist die Schreibung odczowye entsprungen. Eine die Herkunft<br />

bezeichnende Präposition in otczyecz zu suchen, würde mit der Bedeu-<br />

tung des Wortes durchaus in Einklang zu bringen sein.<br />

2. In der Vulgata lautet die Stelle Genesis c. 48, 16: angelus, qui eruit<br />

me de cunctis malis, benedicat pueris istis, et invocetur super eos nomen<br />

meum. Dem gegenüber enthält die polnische Bibel folgende, wie mir scheint,<br />

recht charakteristische Änderung (pg. 42al2 ed. Malecki): angyol, gensze<br />

my(; wiwyodl ze wszego zlego, poszeguay tym dzadkam, a ogloszy szyf)<br />

ymy^ twe !) nad nymy. Jakob, der die Söhne Josephs adoptiert, sagt also<br />

»mein Name soll in ihnen genannt werden< :<br />

sie sollen meinen Namen tragen<br />

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