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Archiv für slavische Philologie

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Kritischer Anzeiger.<br />

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Mja^eHOBt (CöopiiHKi. 3a iiapo^Hii yMOTBopeiina, iiayKa ii KniiyKUHua.<br />

KHHraXXV). Coiia J910.<br />

Herr S. Mladenov entschloß sich, die Frage betreffs der uralten Entlehnungen<br />

des <strong>slavische</strong>n lexikalischen Materials aus den germanischen Sprachen<br />

einer neuen Prüfung zu unterziehen und die Zusammenstellung aller zu<br />

verschiedenen Zeiten von deutschen Gelehrten darüber gemacliten Bemerkungen<br />

(namentlich von Peisker und Hirt) kritisch zu sichten. Seine Resultate<br />

lauten <strong>für</strong> die deutschen Gelehrten nicht sehr günstig. Nach seiner Ansicht<br />

sollen von den mehr als zweihundert Wörtern, die man als Entlehnungen<br />

alter Zeit aus den germanischen Spraclien ansieht, nur zweiundzwanzig wirk-<br />

lich als Entlehnungen aus jener alten Zeit gelten. Der Verfasser prüft die<br />

lautliche Seite der <strong>slavische</strong>n Wörter und ihrer vorausgesetzten germanischen<br />

Vorbilder und spricht seine Meinung auf Grund der allgemein geltenden Ge-<br />

setze der lautlichen Entsprechung aus. Die Entscheidung der Frage über die<br />

Entlehnung oder Nichtentlehnung einzelner Wörter richtet sich darnach. Eine<br />

Anerkennung muß man ihm lassen: er forscht ohne vorgefaßte Meinung. Und<br />

doch bezweifle ich, daß die deutschen Gelehrten, mit denen er polemisiert,<br />

bereit sein werden, sei es auch nur <strong>für</strong> einen geringen Teil des besprochenen<br />

Materials ihm recht zu geben. Sie werden, glaub' ich, nachdem sie seine Abhandlung<br />

durchgelesen, sich weder überzeugt noch widerlegt fühlen. Und<br />

das ist begreiflich : die Lösung der Frage betreffs der Lehnwörter, mögen <strong>für</strong><br />

sie die Gesetze der Lautentsprechung noch so wichtig sein, hängt doch<br />

wesentlich von allerlei archäologischen und geschichtlichen Momenten, von<br />

den Angaben der Kulturgeschichte ab.<br />

Die Gesetze der Lautentsprechung haben ihre Grenzen innerhalb einzel-<br />

ner Epochen. Wenn Avir den ungefähren Zeitpunkt einer Wortentlehnung<br />

kennen, dann können wir auch die bestimmten Gesetze jener Zeitepochen in<br />

Anwendung bringen. Wo wir aber die Zeit der Entlehnung nicht kennen, von<br />

was <strong>für</strong> Gesetzen kann da die Rede sein ? Das germanische u entspricht in<br />

einer bestimmten Zeitepoche dem <strong>slavische</strong>n ^, in einer anderen dem <strong>slavische</strong>n<br />

n; das germanische s entspricht in einer Epoche dem <strong>slavische</strong>n s und<br />

.•>' z, in einer anderen — dem <strong>slavische</strong>n und i usw.

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