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Archiv für slavische Philologie

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Tomko Marnavic als Fälscher des im J. 1222 geschr. glagolit. Psalters. 123<br />

näher kommen und schrieb UA i\KijS^O\f TKOJMii — eine höchst kühne<br />

Änderung<br />

!<br />

Ps. 4. An der Spitze des Psalmes stehen bei Marnavic die latein.<br />

Worte: Victori in canticis Psalmus David (bei Legarde: Victor i in<br />

psalmis canticum David) ^ das wurde übersetzt: nOK'S:;i,HHKO\' ßi^<br />

n'kCHiijCk, wo sowohl das Wort noß1JA'*n»^l^^^ auffällt — es ist zwar<br />

möglich, aber in alten Texten wenig gebräuchlich — als noch mehr die<br />

unrichtige Form ntCHa^k statt nlJCHfY'ä»> oder nliCHbY'K. Und das<br />

soll aus uralten Zeiten herstammen?! — Ib. v. 2 alle Texte schreiben<br />

übereinstimmend ßT^HcrA^» K'K3'KißaaY'K oder ß'KS'kßaY'K — die<br />

kroatisch-glagolitischen ziehen KK3BaYi» vor — nur Marnavic wollte<br />

seinem Texte invocante nie (Lagarde zieht vor invocantem) näher kommen<br />

und schrieb: B3HBaioi|io\f lui'k (luili ist falsch statt lUiH oder lUlH'S);<br />

weiter haben alle O^CA^Kiiiia, Marnavic wegen exaudi mußte das ändern<br />

in oifCAHiUH; im Nächstfolgenden schreiben die ältesten Texte iipo-<br />

CTpaHHA'K, aber die kroatisch-glagolitischen und auch der Bukarester<br />

Psalter haben pacnpocTpaHHAk lUie tCH, das hat auch Marnavic bei-<br />

behalten, nur Avegen mihi den Akk. Ui in lUlH geändert. Wäre sein Text<br />

wirklich alt, so würde er wahrscheinlich die alte Lesart npocTpaHHAT».<br />

bewahrt haben. — Ib. v. 3 eiog Ttöxe ßaQV/MQÖiOt lautet in allen Über-<br />

setzungen A*^ KOA'6 T/ÄJKLKOcp'KA"> allein Marnavic mußte seinem<br />

lateinischen Text nachgeben und schreiben A*^ KOA'k <strong>für</strong> usque quo^<br />

dann aber fortsetzen nach dem lat. Texte : incliti mei ignominiose dili-<br />

gitis vanitatem: HapOMHTH MOH HCMacTHO aWKHTf COiffTOV", Hier<br />

ist auch co^fTOY eine Konzession an vanitatem^ die älteren Über-<br />

setzungen liefern covffTkHaa, mag auch im griech. Texte iiaraiörrixa<br />

stehen; statt H Hijjn'f A'kH\/Ä schrieb Marnavic nach dem latein. Texte<br />

quaerentes: HCKO^'qjf. — Ib. 4, obschon Marnavic nicht scitote, son-<br />

dern cognoscite in seinem Texte las, behielt er doch die ursprüngliche<br />

Übersetzung ©Y^'^A^''^^ j ebenso fand er bei Hieronymus mirahilem<br />

reddidit d. sanetum suum statt der Vulgata mirificavit d.s.s., doch be-<br />

ließ er die alte Übersetzung oifAHBH r. np'SnoA- Cßoero. — Ib. 5<br />

YMTavvyi]r€, compungimi7ii lautet überall OYWIHAHTf C/ä oder o^LlH-<br />

AaHTf ce (die letztere Lesart in kroat. Texten), Marnavic las im latein.<br />

Text et facete^ darum schrieb er h tJAhMHTf. — Ib. 7 BAarOE schrieb<br />

Marnavic wegen honum^ die übrigen haben BAaraa (to; ayad-a); im<br />

Nächstfolgenden haben alte Texte SHaMfHa C/ä Ha HaCK (so auch die<br />

kroatisch-glagolitischen Texte), Marnavic aber wollte seiner lat. Vorlage

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