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Archiv für slavische Philologie

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112<br />

V. Jagic,<br />

des Theodorus, vom J. 639, irgend einen anderen Bischof, z. B. Theo-<br />

dosius aus der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts zu setzen. Damit<br />

wäre ja Marnavic oder Levakovic oder selbst noch Karaman gar nicht<br />

gedient gewesen. Sie wollten mit dem Hinweis auf die Zeiten des Theo-<br />

dorus, letzten Erzbischofs von Salona vor der Zerstörung dieser Stadt<br />

durch die Slaven, eben den Beweis liefern, daß schon um mehr als zwei<br />

Jahrhunderte vor dem Auftreten des Kyrillos ein <strong>slavische</strong>r Psalter<br />

existierte. Das hat Karaman sehr präcis in seinen Considerazioni<br />

(pag. 22—26 des römischen Exemplars) mit folgenden Worten ausge-<br />

sprochen: »Nella stessa lingua (nämlich wie cyrillisch) con caratteri<br />

Gerolimiani fu fatto scrivere da Teodoro ultimo Arcivescovo di Salona il<br />

Salterio della versione di S. Girolamo, ducento e piü anni prima, che<br />

predicar comminciasse S. Cirillo, come s' ha da MM. SS. originali del<br />

P. Rafaele Levacovich, Arcivescovo d'Acrida, ove tratta della littera /W.<br />

Di tale Salterio il chierico Nicolö Arbesano nell' anno 1222 ne fece un<br />

esemplare, di cui profittossi il medesimo Levacovich, avendoglielo fidato<br />

per alcuni mesi Gio. Tomco Marnavizio, Vescovo di Bosna, per ammirare<br />

1' antichitä e prenderne copia. Conservasi scritto di pugno dell' istesso<br />

Levacovich un frammento, diviso in due colonne continenti due versioni,<br />

questa di S. Girolamo e quella delli Settanta. A indennitä di S. Cirillo, a<br />

ravvedimento del critico (hier ist Rosa gemeint) giova fedelmente trascri-<br />

verlo ; onde comparendo piü chiara della luce meridiana 1' uniformitä<br />

della lingua Slavo-latina del settimo secolo con la Slavo-greca de poste-<br />

riori secoli, resti assolto il santo e pentito dell' impostura il critico«.<br />

Die Polemik Karamans gegen Rosa geht uns derzeit nichts an. Aus<br />

seiner Darlegung sei nur konstatiert, daß er auf Grund des von Levakovic<br />

aus dem Marnavic'schen Exemplar herausgeschriebeneu Bruchstücks die<br />

Existenz zweier Redaktionen des <strong>slavische</strong>n Psalters ableitete : die übliche,<br />

uns bekannte, nannte er Slavo-greca, beruhend auf dem griechischen<br />

Texte der Septuaginta ; die audere dagegen, die ihm durch die Abschrift<br />

Levakovic's aus dem Marnavic'schen Exemplar zugänglich gemacht war,<br />

die aber sonst niemand kennt, bezeichnete er als Slavo-latina. Wie viel<br />

Levakovic aus dem ihm von Marnavic geliehenen Exemplar, angeblich<br />

vom J. 1222, wirklich abgeschrieben, das Aveiß man nicht genau; das<br />

von Karaman in seine Considerazioni aufgenommene Bruchstück umfaßt<br />

nicht volle sieben Psalmen. Wenn man aber den Worten Karamans<br />

glauben soll, so hat es den Anschein, als ob er das Ganze, was er bei<br />

Levakovic vorfand — wo ? auch das weiß man augenblicklich nicht, —

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