18.02.2013 Aufrufe

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A. I. Thomson, Allgem. Sprachwisseiischaft, angez. von 0. Broch. 243<br />

unsere jetzige Sprachforschung nicht, so nötig oder wenigstens nur zum Teil<br />

verwertbar. Um so mehr aber auf die relative Bestimmung der musikali-<br />

schen Höhe, deren Klarlegung <strong>für</strong> die Lautlehre der <strong>slavische</strong>n Sprachen (ich<br />

erwähne nur Fragen wie »palatalisierte< und »labio-velarisierte« Laute ein<br />

Hauptschlüösel ist. Welche Bedeutung zum Verständnis der <strong>slavische</strong>n Pho-<br />

netik ich diesem Moment beimesse, ist wie gesagt aus meinem Oii'pKi, deut-<br />

lich genug zu ersehen. Dabei waren mir die Ausführungen Thomsons in der<br />

J. Ausgabe seiner »>I:jMKoi-tÄt,iiie< von größtem Wert, — schon die allein<br />

lohnten völlig die Mühe des Durchlesens. Und in der 2. Ausgabe (bes.S.109ff.)<br />

ist einer der wichtigsten hierhin gehörigen Abschnitte wesentlich umgearbei-<br />

tet, was die fortgesetzte ernste Arbeit des Verf. über den Gegenstand bezeugt.<br />

Jedoch bleiben hier, wie mir scheint, einige Unklarheiten in der Auf-<br />

fassung oder Darstellung Thomsons übrig, die gewiß genauere Durcharbei-<br />

tung verdienen, — die wenigstens <strong>für</strong> mich noch nicht befriedigend sind.<br />

Verf. ändert die Definition des Begrili's Vokal nicht unerheblich von der<br />

früher üblicheren, wenn er sich S. Iü8 so ausdrückt: »II bi. rjiacHtixt uiyMi.i<br />

cocTaBJifliOT'i. caMyio cymecxBeiiHyio ^aciB hxi>, ho BcaiÄCXBie CBoeä ciaöocTii<br />

3IH uiyMti He BocnpuHHMaiOTCfl HeonLiTHLiMt c/ryxoMT) BT> OTjtjitHOCTH. Ohh npH-<br />

ÄaiOTT. jiumB xapaKTepHWM TCMÖpi KaacÄOMy r.iacHOMy, niaiiiuMaeMOMy sa Mysti-<br />

KajBHLiä sByKt.« Wir bemerken, daß es hier die »uiynti« (Geräusche) sind,<br />

welche jedem Vokal seinen >xapaKTcpHbifr xcMöpt« verleihen. Man vgl. nun<br />

damit S. 112, wo es die »noooiHLie tohm (ooepTOHti)« sind, welche dem Grundton<br />

seinen TeM6pi> geben: >b'i> xcMöpi 3aKj;io^aeicfl pas-iniie MOKay sByKaMu<br />

OÄHaKOBoir bucoxbi CKpHnicu, mchtbi , oprana, qejiOBiiecKaro ro.ioca, a xaKace<br />

Mcacay ritacHLiMU a, e, o, i, u np., npoHSHOCHMtiMU na OÄHy Hoxy (BMCOiy). Pas-<br />

.HHiifl TCMopa oöycjioEJieHti xiMt, KaKie UMenHO noöoiHbie iohh exosait. b-b<br />

cocxaBi. 3ByKa n KaKOBa oiuocure.riBHaii CH.3a KaHCÄaro us-i hhx'btohx<<br />

nicht befriedigend auseinandergehalten sind. Und zwar ist es so, daß die<br />

Grenzen der Begriffe auch physisch wohl nicht scharf r.nd klar sind; bei De-<br />

finitionen und Beschreibungen der Sprachlaute ist es aber notwendig, mit<br />

dem Gebrauch dieser Ausdrücke sehr vorsichtig zu sein, sonst gerät der<br />

Leser in Verwirrung.<br />

Die genauere Erklärung seiner (neueren) Auffassung des physischen<br />

Produkts, welches wir »Vokal< nennen, gibt uns sonst Verf.S. 170— 171 (»Xa-<br />

paicTcpHLie uiyaiLi rjracHtixi,«). Wir waren (u. a. mit Helmholtz) gewöhnt, die<br />

Mundhöhle bei der Bildung des Vokals wesentlich als Resonator anzusehen,<br />

dessen Form und Größe verschiedene Obertöne des Stimmtons (Stimmklanges)<br />

verstärkt, resp. dämpft, so diesem seine Timbre verleiht und dadurch sozu-<br />

sagen auf dem Stimmton den Vokal aufbaut (vgl. dazu auch die oben zitierten<br />

Worte Thomsons von S. 112). Jetzt sucht aber der Verf. die wesentliche Bedeutung<br />

der Mundhöhle darin, daß sie als Quelle selbständiger Geräusche<br />

(caMocxoaxe.'iBHwxT. uiyMOB-i) dient, welches der charakteristische Teil der<br />

Sprachlaute sei. »IIojioctb pia. . . . npeÄCxaBjrflexi. no^ioe xiüo u 3aK;iK)qeHHi)iH<br />

16*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!