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Archiv für slavische Philologie

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70 -A^- Scbachiuatov,<br />

Küstenland des Baltischen Meeres im heutigen Preußen einst von Kelten<br />

eingenommen waren.<br />

C. Aus Tacitus und Ptolemäus werden Hinweise darauf ausgezogen,<br />

daß Kelten auch in den baltischen Provinzen saßen.<br />

a) Nur durch das Vorhandensein keltischer Bevölkerung an der<br />

baltischen Küste können einige topographische und ethnographische Be-<br />

zeichnungen erklärt werden, die Ptolemtius <strong>für</strong> Orte am Baltischen Meer<br />

anführt. Diese Bezeichnungen empfing natürlich Ptolemäus durch diese<br />

oder andere Mittelspersonen von den angesessenen Bewohnern. Germa-<br />

nische Vermittlung tritt besonders deutlich zutage z. B. bei der Wieder-<br />

gabe des Namens der Veneter — Ouevedai (worüber oben). Ostlich von<br />

der Weichsel gibt Ptolemäus einige Fluß- und Volksuamen an. Für die<br />

Flußmündungen gibt er Gradbestimmungen an. Indem ich Th. Braun<br />

folge, der in seinen PasLicKania bx oö.iacTH roTO-c.iaBJiHCKuxi. otho-<br />

meniH die Gradebestimmungen in Entfernungsbezeichnungen nach<br />

Wersten ^) umsetzte, finde ich, daß der XQÖrog bei Ptolemäus den Fluß<br />

Memel bezeichnete (zwischen der Weichselmündung und der Mündung<br />

des Chronos beträgt die Entfernung bei Ptolemäus nach Braun 241,7<br />

Wersten, zwischen Weichsel- und Memelmündung 242 W.), 'Poüdioj' die<br />

Vindava bezeichnete (vom Chronos bis zum liudon lüS,8 W., vom Memel<br />

bis zur Vindava 182 W.), TovQovvrrjg die Düna (vom Rudon bis zum<br />

Turunt 191, S W., von der Vindava bis zur Düna 205 W.), Xtairog<br />

die Pernava (vom Turunt bis zum Chesin 142,2 W., von der Düna bis<br />

zur Pernava 145 W.)2). Unsere Aufmerksamkeit bleibt vor allem bei<br />

dem Namen 'FovÖmv (Vindava) stehen ; allerdings geben einige Ptole-<br />

mäushandschriften die Lesart \Pov-ko)', andere jedoch ^L'ovöwPy welche<br />

Lesart von dem gelehrten Herausgeber des Ptolemäus K. Müller und andern<br />

Forschern angenommen ist; den Namen 'Povöwv cf. mit der Identischen<br />

Bezeichnung des Flusses Po bei den Venetern; wenn man den oben ge-<br />

zeigten Einfluß der Kelten auf die adriatischen Veneter in Betracht<br />

zieht, kann man denken, daß 'Povdiov die keltische Bezeichnung des<br />

1) Die Werst = 1066 Meter.<br />

-) Also Ptolemäus nennt nicht den Pregel (nach Plinius Gutalus;. was<br />

damit in Verbindung steht, daß er keinen Fluß nennt, der aus den Venetischen<br />

Bergen (i« OvEt'ed'iy.« oqt-) entspränge, oben aber sahen wir. daß unter diesen<br />

Bergen er die Gegend verstand, wo der Pregel und seine Zuflüsse ent-<br />

springen.

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