18.02.2013 Aufrufe

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

Archiv für slavische Philologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kulbakin, Kirchenslav. Grammatik, angez. von L japunov. f) 1 5<br />

Untersuchung von Akad. Fortunatov: »CocTaEx OcrpoMupoFa EBanrejiifl«<br />

(1908) zeigt.<br />

So sieht der Inhalt des Buches Prof. Kulbakins aus. Schon aus dieser<br />

kurzen Übei'sicht bekommt man eine günstige Vorstellung von diesem auch<br />

äußerlich schön ausgestatteten Buche. Sobald wir anfangen, jede Seite aufmerksam<br />

zu lesen, bekommen wir die Überzeugung, daß der Verfasser wirk-<br />

lich jede wichtige Frage der <strong>slavische</strong>n Lautlehre fleißig studiert hat. Dessenungeachtet<br />

möchten wir einige Fehler oder wenigstens Ungenauigkeiten und<br />

zwar besonders in dem leitenden Gesichtspunkte inbezug auf die Entstehung<br />

einzelner Lauterscheinungen hervorheben.<br />

Die erste Stelle unter den schwachen Seiten der Auslegung Prof. Kulba-<br />

kins nimmt unzweifelhaft die Frage über jenen vorausgesetzten urslaviseheu<br />

Laut ein, den man gewöhnlich in den sprachwissenschaftlichen Werken ohne<br />

nähere Bestimmung durch e bezeichnet, dem in den lebenden <strong>slavische</strong>n<br />

Sprachen verschiedene Laute oder Lautgruppen in strenger Konsequenz<br />

entsprechen und dessen Nachkommen man in dem altkirchen<strong>slavische</strong>n und<br />

jetzigen russischen Alphabet durch den Buchstaben -fc bezeichnet. Der Ver-<br />

fasser spricht über diesen ur<strong>slavische</strong>n Laut an verschiedenen Stellen seines<br />

Buches, und seine schwankende Stellung in der Frage über die Zeit der Ent-<br />

stehung dieses Lautes in der ur<strong>slavische</strong>n Sprache hindert ihn, einige ur<strong>slavische</strong><br />

Lauterseheinungen richtig zu begreifen. Wir finden die Bemerkungen<br />

über e (-k) auf S. 34, H5, 36, 40, 58, 59, 70, 71, und diese Bemerkungen führen<br />

zu dem ziemlich traurigen Schlüsse, daß der Verfasser, trotz den Untersuchungen<br />

von Jagici), Fortunatov, Sachmatov^) und nach meinen Aufklärungen<br />

in den »$opMLi cKjonoiiiji« 1905 (S. 28— 30, 50— 54) txnd in den<br />

»üuurBiicTu^ecKifl saMiTKii« (P^'c. ^u.!. BicxHHKX, 1906, Nr. 1 — 2, S. 6— 12), wo<br />

ich die Ansichten Fortunatovs mit möglicher Deutlichkeit und Umständ-<br />

lichkeit zu begründen trachtete, endlich nach der Vergleichenden Slavischen<br />

Grammatik Vondräks, I, 54, wo auch diese Frage umständlich erörtert wird,<br />

sich betrefis des gegenseitigen Verhältnisses der ur<strong>slavische</strong>n Laute e, a (nach<br />

c, i., s,j] und i (aus i. e. e und ni) noch im Dunkeln befindet. Auf S. 34 und<br />

3ü spricht Prof. Kulbakin über die Schwierigkeit der genauen Wiederher-<br />

stellung der ur<strong>slavische</strong>n Laute, z. B. e (-k) und '&, &. Während er auf die<br />

Schwierigkeit der Bestimmung des ur<strong>slavische</strong>n e hinweist, hält er dennoch<br />

1) Die Umlautserscheinungen bei den Vokalen e, e, o in den <strong>slavische</strong>n<br />

Sprachen, <strong>Archiv</strong> f. sl. Phil. VI, TU— 7(; f.<br />

2) Ich meine, außer Fortunatovs gedruckten und lithographierten Vorlesungen<br />

vom J. 1884 bis zum J. 1901 — 19o2, seine »Phonetische Bemerkungen,<br />

veranlaßt durch Miklosichs Etymol.Wörterb.« im <strong>Archiv</strong> XII, 95 f.,<br />

auch seine Abhandlung in PyccK. «I^iiii. BicTii. 1895, dann Sachmatovs besonders<br />

»Kl, iicTopiii SByKOBX pyccKaro hs.« in >Il3Bl;cTi)i Otä. pyc >a3. h cüob. IL<br />

AK-aÄ. H.« (1901), B. VI, H. 4, S. 269—2!)4, wo auf S. 271 deutlich über die<br />

Entstehung von i in ävori, heri aus ie mit gewisser Länge-eigenschaft gesprochen<br />

wird. Leider hab' ich diese Stelle außer Acht gelassen, als ich<br />

meine »^opMbi« und >i[unrB. saM-fiTKu« schrieb, in welchen eben derselbe Gedanke<br />

entwickelt wird.<br />

33*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!