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Archiv für slavische Philologie

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Kulbakin, Kircheuslav. Grammatik, angez. von Ljapunov. 521<br />

ßjt" sehr wahrscheinlich gemacht wird: russ. icxt (kleinruss. ictii,, serb.jecm,<br />

JCM (iijcm), höhm. Jisti, serh. jed (»Galle«, »Gift«), böhm.jW, altruss. k.SKkH-K,<br />

böhm. ßzca usw. Es kann vorausgesetzt werden, daß schon im Ur<strong>slavische</strong>n<br />

i OJ) auf folgenden e-Laut so wirkte, daß e (= ie) eine breitere Aussprache<br />

bekam, d. h. aus jie &m jiä,'Jiu^ja entstand, daß aber dialektisch i abfiel,<br />

und darum dialektisch und sogar in demselben Dialekte nebeneinander<br />

e [= ie; oder Ja gesprochen wurde. In stojali haben wir aber Ja, welches aus<br />

je auf dieselbe Weise entstanden ist, wie ca, sa, za aus cc, sc, zc. In Jaz-o endlich,<br />

welches alle <strong>slavische</strong>n Sprachen aus dem Ur<strong>slavische</strong>n müssen bekommen<br />

haben (vergl. russ. n, altruss. jist», poln.y«, böhm.j«, serb. ja, sloven.ja<br />

undjrtz), ist./« nach Fortunatov aus *je in *jez%, welches aus *iez-zo mit vorgeschobenem<br />

i [j] entstanden; aus jazi> aber oder iaz-o ist altbulgar. (alt-<br />

kirchenslav.) az% auf dieselbe Art, wie ugudu, abhko, arhth ans iagoda usw.<br />

mit ur<strong>slavische</strong>m neuen i im Anlaute, entstanden, s. Fortunatov, JIckuIu nu<br />

tOHCTUKt cxapocjiaBflncKaro (uepKOBHOCiaBaiiCKaro) asuKa, S. 224— 225. Un-<br />

längst (in Jagic-Festschrift 1908, S. 204—205) hat Akadem. A. J. Sobolevskij<br />

nach der Prüfung jener Wörter, die im Altkirchen<strong>slavische</strong>n a statt Ja der<br />

anderen <strong>slavische</strong>n Sprachen haben, seine Schlußergebnisse dahin zusam-<br />

mengefaßt, daß in allen diesen Wörtern a aus ur<strong>slavische</strong>m ä oder Ja, nicht<br />

aus e (-fc) oder je hervorging. Dasselbe wurde schon vor fast 30 Jahren von<br />

V. Jagic bemerkt (»Die Umlautserscheinungen . . .< im <strong>Archiv</strong> VI, 76). Nachher<br />

hat diese Frage Ph. Th. Fortunartov ausführlich erörtert und ist zu dem<br />

Resultate gekommen, daß nicht jedes ur<strong>slavische</strong> 7« seinj [i] im Altkirchen<strong>slavische</strong>n<br />

verlor, sondern nur jenes, in welchem i erst auf <strong>slavische</strong>m Boden<br />

entwickelt wurde; dagegen werde jä mit altem./ «*) auch in altkirchensla-<br />

vischen Texten nur als a, nicht als a wiedergegeben^) so in wk-k »welcher«,<br />

vergl. litauisch 70/.',, wo dieselbe pronominale Wurzel, wie auch in Formen<br />

lero, i€A\c«\,", «AW/Kc, enthalten ist 2); aMn, \ergl.lett.Juma-. tap-h, russ. ;ipuH 3),<br />

vergl. griech. C(^q6^). Also nicht nur aus urslav. e,Je. sondern auch aus altem<br />

vor<strong>slavische</strong>n Ja oder ia, Jö oder iu kann altkirchenslav. a nicht entstehen.<br />

Dieser Ansicht gemäß muß altkirchenslav. dK-w neben wko eine andere prono-<br />

minale Wurzel, als aK'\, iük© enthalten, nämlich indoeurop. *ho/Iie, vergl. lat.<br />

htc, huius USW. 1). Andererseits kann nach dieser Ansicht auch ein solches j«<br />

[ia) sein 7 (£1 verlieren, welches aus Ic (nicht aus le] entstanden ist. Dabei muß<br />

ich bemerken, daß Prof Er. Berneker in seinem Etym.Wörterb. 35 die Erklä-<br />

rung Fortunatovs ganz verkehrt schildert 2), wenn er ihm die Aufstellung der<br />

Urform *Jezo zuschreibt statt der wirklich von ihm aufgestellten *«'~-o aus<br />

1) JleKuiii no ^oHexuKi CTapoc^iaBaHCK. nz. c. 225— 226. Vergl. auch »Ox-<br />

'iexx ÄBajuart luecxoMi. npHcy^KaeHiu Harpaat rp. VBapoBa« (1884), S. 17.<br />

~) Hier steckt indogerm. Wurzel */"-, wie es aus der Zusammenstellung<br />

des griech. 6^ mit dem altind. yün usw. ersichtlich wird, Brugmann, K. V. Gr.<br />

§ 149.<br />

3) Hier steckt indog. *Jö-, wie auch in aksl. norach, indog. *'ius-, vergl. gr.<br />

Cwffröi-, Br. K.V.Gr. § 302.

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