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Archiv für slavische Philologie

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Tomko Marnavic als Fälscher des im J. 1222 geschr. glagolit. Psalters. 121<br />

Text ego autem ordmam regem meum (vi. orditus sum) und übersetzte<br />

es wörtlich: as JKf cyMMMHyk u^pa MOero. — Ib. 7 diayyekkwv to<br />

nQÖorayi.iu KuQiov :<br />

praedicatis praeceptum eius lautet überall:<br />

K'KSß'RilJai/SV noKfAlvHne rocnoAi^Hf, nur Marnavic richtete sich nach<br />

dem lat. Text: amiunciaho Dei praeceptum und änderte den slav. Text<br />

so: BasB'kiiJOif noBfA'SHHe E>Kne. — Ib. v. 9 ^roLiiavslg: reges eos<br />

lautet sonst Oi,''nacfUJH ia, so auch in kroat.-glagolitischen Texten, nur<br />

Marnavic änderte wegen des von ihm gefundenen lat. franges (bei Lagarde<br />

lese ich pasces) und schrieb CTAHfUJH. Auch ganz unerhört! —<br />

Ib. in alten <strong>slavische</strong>n Texten stand die plurale Form C'KC;^^''^ CK;r-<br />

;\cakHHKa, offenbar nach der griech. Lesart ay.euy], der lat. Text stimmt<br />

mit der Lesart oyisüog überein: vas figuli^ daher in kroat. Texten ca-<br />

coyAi* CK0YAf'^'n"'»'*5 diese Lesart (nur mit adjektiver Form CKO^-<br />

AfAkHHM'k) hat auch der Bukarester Psalter. Marnavic brauchte also<br />

hier nichts weiter zu ändern, nur die Adjektivform könnte er aus einem<br />

kyrill. Text entlehnt haben, da die glagolit. Texte den Genitiv bewahren.<br />

— Ib. 10 <strong>für</strong> qui iudicatis terram haben die slav. Übersetzungen dem<br />

griech. ol y.Qtvorreg entsprechend CTi^j^^mtH, so auch die kroat.-glagol.<br />

Texte, doch Marnavic gibt dem lat. Texte iudices terrae entsprechend<br />

den Ausdruck c^yj^VM — abermals einUnicum an dieser Stelle; vom Adjektiv<br />

Sflui'cTHH haben wir schon gesprochen.— Ib. 12 statt npHHM'kTC<br />

KanaaaHHC, Avie es in allen <strong>slavische</strong>n Texten, auch in den kroatisch-<br />

glagolitischen steht, hat Marnavic den anderen Text adorate pure über-<br />

setzt K/xaHaHTe ce mhcto — abermals einzig dastehend; im nächsten<br />

steht (\& KOr^a in alten Texten, J\& HC KOTA*» in Sof. und Buc, in<br />

Marnavic dagegen J^A Hf 0\fBO (<strong>für</strong> 7ie forte) \ ib. 13 Iv tüiel lautet<br />

B'K CKOpU, überall so, nur bei Marnavic nach dem latein. post pauhi-<br />

lum: no luiaalv (Schreibfehler bei Karaman no Mali).<br />

Ps. 3, V. 1 MkTO CA OYMMO^KHlilA C'KT;i\JKaiiRlll«H MM ist die<br />

tibereinstimmende Übersetzung aller slav. Texte, nur Marnavic schreibt<br />

nOMTO OV'MHOH^HUJe ce BpaSH MOH, um den lat. Text des Hieronymus<br />

quare multiplicati sunt Jiostes mei genau wiederzugeben — natürlich<br />

abermals beispiellos; ib. folgt weiter in den ältesten Texten: B'kCTa-<br />

KRTTk Ha M/Ä [iTtaviöTavvai Ire ef.ie), spätere kyrillische geben da-<br />

<strong>für</strong> B'KCTaiJJf (schon Sin. so), aber kroatisch-glagolitische behalten<br />

BCTaWTk (wie aus Valjavec's Darstellung ersichtlich, auch bei Bercic),<br />

nur Marnavic wollte co?isurgunt von der Vulgata insurgunt dadurch<br />

unterscheiden, daß er nc»BCTa»OTk setzte.— Ib. 3 alle schreiben H'kcTk

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