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Archiv für slavische Philologie

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Ilarion Swiencickij,<br />

mente, aus welchen sich das Ereignis zusammensetzt. Der Autor, allem<br />

Anscheine nach ein in der Theologie wohlbewanderter Mönch, wollte<br />

nicht, daß die Gedanken Marias durch Zweifel trübe gemacht werden,<br />

und schildert nur, wie Maria über die mannigfache Betätigung der gött-<br />

lichen Allmacht selbst nachdenkt und auf Grund dieses Nachdenkens be-<br />

reitwillig die Botschaft des Engels entgegennimmt. Immerhin aber rührt<br />

vom Verfasser ein selbständiger Abschnitt her, nämlich, wie: »Stworzenia<br />

wszystkie winszuia Maryi Pannie honoru offiarowanego z nieba, a o Kon-<br />

sens Panienski na wcielenie Syna Bozego pokornie y z pJaczem suppli-<br />

kuia« (S. 62), und ferner: »Dziekuiac stworzenia wszystkie za przyiecie<br />

Syna Bozego w iywot Panienski iednym sie w oczach przedziwney Panni<br />

oraz y Matky Boskiey sJawiac nikczemnosci prochem« (S. 64), worauf<br />

der Engel: »Honor wi^kszy Pannie uiz przedtym oddawa |<br />

pada na twarz<br />

Anielska, poklon Pannie daie« und in den Himmel zurückkehrt (S. 66).<br />

Parallel mit der Hymnologie entwickelte sich in Polen auch die geist-<br />

liche Literatur. Beide standen unter einem bedeutenden Einflüsse bald<br />

der Apokryphe, bald der dichterischen Einbildungskraft. Die Übersicht<br />

dieses Teils des polnischen Schrifttums beschränken wir nur auf wich-<br />

tigere und mehr verbreitete Werke von Baltazar Opec: »Zywot Pana y<br />

Boga naszego Jezusa Chrystusa« ') und Jan /abczyc: »Traktat uowy o<br />

zwiastowaniu anyelskim» 2). Was die Marienpredigten von Jan aus Szamo-<br />

tuly Paterek 3) j Vorgänger der beiden obgenannten, anbelagt, so erwähnen<br />

wir nur, daß darin genau so^ wie im zeitgenössischen Mysterium, von den<br />

Sibyllen, Oktavian und dem Himmelsrate die Rede ist; sie waren indessen<br />

gar nicht verbreitet und daher finden wir es <strong>für</strong> überflüssig, auf ihre Be-<br />

deutung in der Entwicklung unseres Stoßes näher einzugehen.<br />

Oped legte seinem Werke die Vita Christi von Bonaventura von dem<br />

Xni. Jahrh. zugrunde, fügte aber so viel neue Elemente hinzu, daß man<br />

ihn füglich <strong>für</strong> einen selbständigen Schriftsteller halten kann, selbstver-<br />

ständlich soweit dies bei einem Kompilator zulässig ist. Über die Ver-<br />

kündigung erzählt Opec weitschweifig, wie nämlich Gott den Engel<br />

1) Wir bedienen uns der Krakauer Ausgabe vom J. l'ü] ; die erste Aus-<br />

gabe ist im J. 1 522 erschienen.<br />

-) Wir bedienen uns der Krakauer Ausgabe vom J. 1G17. Für die Ex-<br />

zerpte aus diesem seltenen Buche sprechen wir Herrn Ign. Chrzanowski (jetzt<br />

Professor in Krakau) unseren verbindlichsten Dank aus.<br />

3) Herausgeg. von L. Malinowski im J. 1^8o unter dem Titel: >Kazania<br />

Maryi Pannie czy8tej

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