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Archiv für slavische Philologie

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Kritischer Anzeiger.<br />

V ovoj cernoj gori Trideset junakov,<br />

Zarki ogeuj gori. Na izbor soldatov.<br />

Mimo njega jase Jeden je med njimi<br />

Trideset junakov. Grozovitno ranjen. Usw.<br />

Die vielen Varianten beweisen, wie verbreitet das Lied ist. Zu bemerken<br />

wäre noch, daß fast alle Varianten bei Strekelj in dem kroatischen Zagorje,<br />

in der Umgegend von Varazdin und bei den Beli kranjci (ein slovenisch-kroa-<br />

tischer Mischdialekt hauptsächlich im Bezirke Gottschee), also alle mehr auf<br />

kroatischem Boden, aufgezeichnet wurden. Der Vollständigkeit wegen führe<br />

ich an, dai3 man eine deutsche Übersetzung in der bekannten Sammlung von<br />

Anastasius Grün finden kann. Den Text nahm Grün aus den Slovenske pesmi<br />

krajnskiga uaröda. (Bei Strekelj Nr. 2.36.)<br />

Beachten wir jetzt einige mährische und slovakische Lieder:<br />

Susilo 181 (ISO):<br />

V tom zelenöm bori Kulku je streleny.<br />

Jasny oheh hon. Ked uz umrit musi<br />

A pH tom ohynku Kamarädu prosi:<br />

Dvanäst svärnych synku. Kamarädi moji,<br />

Tnnästy Adämek, Nonechte mia tady.<br />

Zbojnicky hejtmänek. Vezmete mia sebü<br />

Lezi poraneny, Do tych tmavych zlebu.<br />

Im weiteren bittet er. sie möchten ihn unter jene Tannen begraben, wo<br />

er mit ihnen zechte. Susil führt noch zwei Variauten an; in einer bittet der<br />

Hauptmann, die Kameraden möchten aus seinem Säbel ein Kreuz machen.<br />

Die Lieder stammen aus der Umgebung von Lundenburg (Breclav) — also aus<br />

einem Gebiete, welches den Slovaken nahe ist. (Vgl. auch Bartos, Moravske<br />

när. pis. 1899, S. 56.) In den ungarisch-slovakischen Sammlungen kommt das<br />

Lied natürlich auch vor.<br />

Na vysokych horäch.<br />

Koll. II 37 (48)<br />

Tu raogu sablioku,<br />

Gasny ohnjk horj,<br />

Kdoze pri iiom sedj,<br />

na dwoge rozloiute,<br />

A s tjm tensjm koncom<br />

Dwanäcti zbognjci,<br />

A trinäcty stary<br />

Hläwku mi otnite,<br />

A s tjm hrubsjm koncom,<br />

Wsecek dorübany;<br />

Towarysi mogi<br />

Gamku mi wykopte.<br />

Vgl. noch Sbornik Matice slovenskej U, S. 82. Der sterbende Räuber sagt<br />

hier: Ihr Kameraden, laßt mich nicht hier, begrabet mich an der türkischen<br />

Grenze in jenem Gärtlein, wo die Liebste meine scliöne Veilchen hat.<br />

Wie verhalten sich diese slovakischen Lieder zu den oben angeführten<br />

kroatischen? Im ganzen ist ja die Situation gleich. Auf einem Berge sitzen<br />

bei lohendem Feuer Räuber (oder Helden); einer (in den slovakischen Liedern<br />

ihr Anführer) ist tödlich verwundet und erklärt seinen Kameraden, wo sie ihn<br />

begraben sollen. Allein in den Einzelheiten der Beschreibung ist fast gar<br />

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