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Archiv für slavische Philologie

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Ilarion Swiencickij,<br />

Tag müssen wir noch folgendes bemerken. Wie die Hymnographen es<br />

sich zur Aufgabe machten, die Mutter Gottes zu verherrlichen, zugleich<br />

aber den Gläubigen das Geheimnis der Erlösung zu erläutern, so ver-<br />

folgte auch der Verfasser der Homilie mit dem Dialog ein ähnliches Ziel.<br />

Sein Vorhaben hat er auch tatsächlich auf recht befriedigende Art verwirklicht,<br />

denn es wurde von ihm ein einheitliches literarisches Werk<br />

zustande gebracht, worin das zugrunde gelegte Thema nach allen Regeln<br />

des logischen Entwicklungsganges des Ereignisses ausgebaut erscheint.<br />

Die dritte Homilie ^Tfjs TtaQovorjg rii^uag /.ui ßaaiXr/.r]Q, ovvä-<br />

^eiog Trjv rpaeivrjr ymI vtceq&vÖo^ov avctf-ivr^OLV«^ (Migne: Patr. gr.<br />

t. 98, col. 320 SS.) besteht aus drei ^) mit einander lose verbundenen Teilen.<br />

Der erste, kleinere Teil bildet eine Art Prolog-Doxologie, der zweite<br />

wiederum ist ein markant ausgesprochener Dialog, aus zwei Szenen be-<br />

stehend. Die erste Szene füllt das Gespräch des Engels mit Maria (o. c.<br />

321— 330), die zweite das Marias mit Joseph (331— 339) aus. Beide<br />

Gespräche, obwohl hie und da ziemlich weitschweifig, sind sehr lebhaft<br />

und nicht ohne Handlung angelegt. Den Schluß der Homilie bildet das<br />

Gebet. Der mittlere dialogische Teil kann ohne weiteres aus der Homilie<br />

als ein selbständiges Ganzes ausgeschieden werden. Dadurch wird auch<br />

die Einheitlichkeit der eigentlichen Homilie gar nicht leiden, im Gegenteil<br />

sie würde sogar besser zum Vorschein treten. Der erste, kurze Teil der<br />

Homilie wird nämlich durch den Verfasser selbst als etwas besonderes<br />

und selbständiges mit dem Dialog mittels des Satzes verbunden: u-lXXa<br />

ravra alv rjfielg ol elaxiorot uagu Tijg ^eoTtvevotov yQatpfjg f^ie-<br />

iiuit'Yi-'/.ÖTegj 7L()bg rr^v ovfjävLor rvf.t(ptjP xal ßaoilida y.al S^eorö-<br />

zoVj dva^ioig y^eiXeoL di€l€x&r]f.iev eXd^iofiev ök XoiTtbv, sTCiTtöd^i]-<br />

roi, hil TOP evO^kov rov kqx'^yyiXov FaßQirjk (.vayyeXiOfihv^ '/.al<br />

äy.ovaw^ev ri Ttqhg avrtjv ri]v afitumov äffiKO^ievog einjyyeXi'CsTO.<br />

Der Dialog wiederum wurde in <strong>slavische</strong>n Handschriften mit dem Schlußgebete<br />

mittels folgenden Satzes verbunden: »A\ki iKf H Ei|iE KCHM\\a<br />

1) Im Griechischen fehlt das Gespräch über die bevorstehende Nieder-<br />

kunft und der 3-te Teil, das Schlußgebet. Der <strong>slavische</strong> Text des Dialogs aus<br />

dem Manuskript XV/XVI.Jahrh. des Museums kan. A.S.Petruszewicz (Ruthen.<br />

Nationalhausbibliothek in Lemberg) Nr. 1 ist von mir in meiner kl.-russ. Abhandlung<br />

(S. 15—25) veröffentlicht worden; die <strong>slavische</strong> Bibliographie zur<br />

Homilie o. c. S. 3, 3).

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