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Archiv für slavische Philologie

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78 -A.. Schachmatov,<br />

äerVidava, die in einen Nebenfluß der Oder, die Warthe, fließt. Ist>a<br />

Nebenfluß der Scara, eines linken Nebenflusses des Memel, cf. Iscia (heut.<br />

Isse im Depart. Marne). Limon/ja, Limonia, Nebenfluß der Scara, cf.<br />

Limonius Flußbezeichnung in keltischer Gegend (Holder); Limonum<br />

(heut. Poitiers in Frankreich und heut. Lehmen an der Moser) ; der kel-<br />

tische Name wird auf leimä: Linde, Rüster zurückgeführt (Stokes, op. c.<br />

S. 242). Z^ssa oder Usa, rechter Nebenfluß des Memel, cf. keltisches<br />

*utso: Wasser (ir. os, Stokes, op. c. , S. 269). Occeda, Oceda oder<br />

Odceda, rechter Nebenfluß des Memel, cf. keltisch aädedo, ad^S-edo,<br />

assedo: Lanze (Holder, s. v. Addedomärus^ aS-ed-iäcos); hinsichtlich der<br />

Bedeutung cf. den Flußnamen Sulga im südlichen Gallien (heute la Sorgues)<br />

mit slga (Lanze, ir. sieg, Stokes, op. c, S. 307). Ula, Nebenfluß der<br />

Merecanka, die von rechts in den Memel fließt, cf. Ulla Flußbezeichnung<br />

in keltischer Gegend (Holder, s. v.). TVi/ij'a, rechter Nebenfluß des Me-<br />

mel, cf. Villa (heute Bach Wile im Bassin des Mains). Mussa oder Musa<br />

Nebenfluß der Vilija, cf. keltisch mufso-: Schmutz (kymr. mws^ Stokes,<br />

op. c, S. 206). Jlij'a Nebenfluß der Vilija, cf. kelt. llio- schwellend,<br />

Eigenname lllia (Holder, s. v.). Uaza, Nebenfluß der Vilija, siehe den<br />

gleichnamigen Fluß oben. Wuka^ Nebenfluß der Vilija (bei Sprogis in<br />

seinem Wörterbuch BaKa und Bokh), cf. kelt. Vac- in Vacalus (heute<br />

die Waal). J^ago^ Nebenfluß der Swi(^>ta, die in die Vilija fließt (Siownik<br />

geograf. s. v.), cf. kelt. dagos: gut. Abela, Nebenfluß der Nevjaza, die<br />

in den Memel fließt, ebenso Abele, See, aus dem der Memel herausfließt,<br />

cf. Ahela (heute Ablach in Elsaß), Abelica (in Lothringen). Eisra<br />

Nebenfluß der Jöge, die in den Memel fließt, cf. hra, laara (l'Oise). hu-<br />

hissa, ^yÖHca (bei Sprogis), Nebenfluß des Memel, cf. keltisch dubos:<br />

schwarz (ir. dub) und den gall. Flußnamen Dubis (heut, le Doubs) ^).<br />

Die Bassins der Flüsse, die zwischen Memel und Düna ins Bal-<br />

tische Meer fließen: Miriija, lett. Minia, lit. Mine (Bielenstein, Die<br />

Grenzen des lett. Volksstammes, S. 253), cf. kelt. mlnio- ruhig, glatt,<br />

1) Das Suffix -IS-, -es-, -OS- begegnet auch in anderen Flußbezeich-<br />

nungen: Dcinosa, Nebenfluß der Vilija, Welesa, Luzesa (im Bassin der Düna),<br />

Pitoesa (im Bassin der Aa]. Es ist schwer, die Annahme zu unterdrücken, daß<br />

dieses Suffix keltisch (deminutiv) ist und sowohl in Flußnamen (Amatissa <strong>für</strong><br />

Amantissa neben Amantia, Biberussa, Undussa, Dobressa oder Dobrissa —<br />

alte Bezeichnung eines Nebenflusses der Oder, der heute Dobra oder Dobrzyca<br />

heißt), wie auch in anderen topographischen Namen (Cantissa, Carissa, Vin-<br />

donissa, Nabrissa etc.) begegnet.

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