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Archiv für slavische Philologie

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326<br />

Oskar Asböth.<br />

trävnik trävniki , der von räk räki lautet ; aus der Mischung dieser<br />

beiden nicht ursprünglichen Formen sei vucke entstanden. Diese<br />

Erklärung ließe sich hören, wenn sich nicht eine andere einfachere<br />

Erklärung böte und — wenn die Endung -ke bloß nach einem aus<br />

k gewordenen c aufträte, aber was fangen wir mit solchen Formen<br />

an, wie vläsz: vlaszke^ krümjns »Kartoffel«: kmmpzske, potäcs<br />

»Rad«: potäcske usw. usw. Br.s Versuch, in diesen das k als Über-<br />

rest einer Deminutivbildung zu erklären, ist vor allem nicht wissen-<br />

schaftlich; denn von einer derartigen Deminutivbildung ist bei<br />

diesen Wörtern nirgends eine Spur, aber auch sonst könnte der<br />

nom.pl. von einem vorausgesetzten ^piszäcsek nicht *jö2ssacs^e sein,<br />

sondern nur *piszäc&ki, aber wie lächerlich ist es auch vorauszu-<br />

setzen, daß man die Schriftgelehrteu in der heiligen Schrift<br />

»Schreiberlein« genannt hätte und zwar seltsamer Weise gerade<br />

nur — im nom. pl.! Denn der nom. pl. ist immei' piczdcske , s. Ev.<br />

Mat. 7: 29, 15 : 1, 17 :<br />

10, 21: 15, 23:2, 13, 14, 15, 23, 25, 27, 29,<br />

26:3, 57, aber nie finden wir in einem andern Kasus, weder im<br />

Singular noch im Plural, k: der nom. sg. ist stets piszäcs Mat. 2:4,<br />

23:24, Marc. 9: 14 und lü, instr. pl. phzäcsi Marc. 15 :<br />

piszäcami Mat. 27 :<br />

31 oder<br />

41, Marc. 15:1, dat. pl. ptazdcaom Mat. 20: 18,<br />

Marc. 10 : 33. Doch lassen wir die »Schriftgelehrten« und wählen<br />

wir ein alltägliches Wort, sagen wir das Wort potdcs »Rad« und<br />

sehen wir, was wir in Gäspärs Lehrbuch rinden. Auf S. 72 lauten<br />

drei aufeinanderfolgende Sätzchen also: Ona mäjo stiri potdcse.<br />

Potäcske szo z-obröcsmi okoväni. Csi na potdcsi nega 'zeleza, kola<br />

sze trlesza zovejo, d. h.: Er (der Wagen) hat 4 Räder {putdc^e acc.<br />

pl.). Die Kader [potäcske nom.^V) sind mit Reifen beschlagen. Wenn<br />

an den Rädern [na potdsci loc. pl.) kein Eisen ist, heißt der Wagen<br />

»trlesza«. Auf derselben Seite finden wir noch einmal den acc. pl.<br />

potdrse und auf der folgenden Seite künden wieder 3 aufeinanderfolgende<br />

kleine Sätze, was das ganze Buch von Anfang bis zu Ende<br />

beweist, daß das k bloß im nom. pl. {pofdnikc) zu finden ist: Ta<br />

prva köla szo na dvä pofdrsa (acc. dual.) bilä, i nyi potm^ke (nom.<br />

pl.) szo z-falatov deszk zgotävlani. Szpicsne potäc6c (acc. pl.) i<br />

kolo na ^Wxxpofdrsc (acc. pl.) szo keszno naisli gori.<br />

Skrabec, der scharfe Beobachter und gründliche Kenner der<br />

österr. slov. Mundarten, verwarf in der Zeitschrift Ccatjc diese in<br />

der Tat auf sehr schwachen Meinen stehende Erklärung Brandts,

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