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Archiv für slavische Philologie

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Die Anfänge der schwedischen Siavistik. 1 37<br />

dische Bevölkerung Finnlands schon im früheren Mittelalter wurzeln,<br />

kann von einer kulturellen Annäherung zwischen den beiden Staaten<br />

erst im XVI, Jahrhundert die Rede sein. Durch die diplomatischen Ge-<br />

sandtschaften, die zum Garen Ivan Vasil'evic abgefertigt wurden, erhielt<br />

man in Schweden direkte Kenntnisse von dem moskovitischen Carentum.<br />

Noch lebhafter wurde dieser kulturelle Verkehr während der Regierungs-<br />

zeit Karl des IX., welcher durch seine überseeischen Feldzüge die Politik<br />

inaugurierte, die von seinem Sohn Gustaf II. Adolf so großartig fortge-<br />

setzt und vollendet wurde. Der schwedische Feldherr Jakob de la Gardie<br />

zog mit seinem russischen Bundesgenossen, Michail Vasirevic Skopin-<br />

äujskij, in die Hauptstadt Moskva (1609) ein, und durch dieses Ereignis<br />

kam Schweden — CBHTCKafl scmjih caKcoHCKaH, wie es in einem<br />

damaligen russischen Volksliede heißt — in nähere Berührung mit dem<br />

Slaventum.<br />

Gleichzeitig hiermit wurden die schwedischen Kenntnisse von dem<br />

russischen Nachbarn bedeutend bereichert und zwar durch eine 1615<br />

gedruckte Kulturgeschichte, deren Verfasser der schwedische Beamte<br />

und Gesandte Petrus Petrejus war. Seine ausführliche Beschreibung<br />

des moskovitischen Reiches i), obgleich teilweise auf Bussow, Herber-<br />

stein u. a. Gewährsmännern basiert, entbehrt eines selbständigen Wertes<br />

nicht und zeugt vorteilhaft von dem erwachenden Interesse, das schwe-<br />

discheraeits dem keimenden russischen Staat gewidmet wurde, ebenso<br />

wie später Kotosichins wertvolle Schrift OjRossiV v^ carstvovanie Alekseja<br />

MichaßoviSa durch beinahe gleichzeitige handschriftliche schwedische<br />

Übersetzungen aus den Jahren 1669 und 1682 den Schweden früh be-<br />

kannt wurde 2).<br />

Aus der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts stammt auch eine<br />

russisch-historische Handschrift, die mit der Rälambachen Manuskript-<br />

sammlung von Strö in der Provinz Skäne im J. 1886 der Königlichen<br />

Bibliothek zu Stockholm geschenkt wurde. Das gebundene Buch (Nr. 147)<br />

besteht aus 103 Blättern 4" mit dem nachträglich geschriebenen Titel<br />

1) Regni Muschowitici Sciographia, thet är: Een wiss och egenteligh Be-<br />

skriflfning om Rydzland etc. Mit diesem Petrejus oder Persson ist identisch<br />

der von Adelung in seinem Buche >Über8lcht der Reisenden in Rußland<br />

bis 1700« erwähnte »Peter Paterson«.<br />

-) Die schwedische Übersetzung herausgegeben von dem Bibliothekar<br />

Gustaf Adde in Stockholm 1909.

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