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Archiv für slavische Philologie

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A. Schachmatov,<br />

Diibna^ rechter Nebenfluß der Düna, cf. kelt. duhno- tief, hiervon der<br />

Name des Flusses Dumnissus aus Duhn-i&sus (Glück, Die bei C. Julius<br />

Caesar vorkommenden kelt. Namen, S. 69). TJsza^ Nebenfluß der Dubna,<br />

s. oben den gleichnamigen Fluß im Bassin des Memel. Ädiva^ rechter<br />

Nebenfluß der Düna, cf. kelt. adcos schnell, gall. Fluß Adva, Adua. Ne-<br />

reta^ rechter Nebenfluß der Düna, cf. oben im Bassin der Weichsel Ne-<br />

retwa. Aluksfia^ Nebenfluß der Peddetz, die in die Ewikszta, einen<br />

rechten Nebenfluß der Düna fließt, lett. Alüksne und Alükste^ altes<br />

AjticT%(beiSprogis), cf. Alussa (heute Alosse in Frankreich), Alosta (heute<br />

Alost in Westdeutschland). Ugra^ Nebenfluß des Oger, der von rechts<br />

in die Düna fließt, cf. keltisch ugros kalt (ir. üar^ Stokes, op. c, S. 267).<br />

Keltische Benennungen trifll man auch östlicher, z. B. im Bassin des<br />

Peipus See: /ssa, Nebenfluß der Velikaja, cf. den gleichnamigen Fluß<br />

oben im Bassin des Memel. Muldoica, andere Benennung <strong>für</strong> die Veli-<br />

kaja, cf. kelt. muldo- Kopf, Gipfel. Auch südlicher in den Bassins der<br />

Pripjatb und der Dneprischen Berezina^). Vielleicht zeugtdies von späteren<br />

Kolonisationszügen (der Balten) nach Süden und Osten aus dem Bassin<br />

des Memel; es ist aber auch möglich, daß die Kelten hierher vordrangen,<br />

als sie die Weichselgegend den Goten abtreten mußten.<br />

Ich gehe zu den Ortsnamen über. Einige von ihnen bewahrten, wie<br />

auch im Bassin der Weichsel (worüber oben) , den Namen der Galater<br />

(Kelten). Cf. die Stadt G oloti6hsk^ im alten Polozkerlande (zuerst er-<br />

wähnt unter 1070). Goloty^ Siedelung im Ujezd Lepel, Gouv. Vitebsk.<br />

Golock^ Dorf im Ujezd Igumen, Gouv. Minsk. Gallatucai ^ Feld im<br />

Amt Vilbkijskaja des heut. Kovensk. Ujezd, in einer alten Urkunde (bei<br />

Sprogis) erwähnt. Hierher gehören in den baltischen Provinzen die For-<br />

men kalt-^ kalat- (mit deutschem oder livisch-estnischem k <strong>für</strong> r/),<br />

galt-^) : Kalten Siedelung im Ujezd Gazenpot, Galten in einer Urkunde<br />

1290, heut. Kalken, lett. Kalkumuischa im Ujezd Vindava (Bielenstein,<br />

op. c, 190), Kollaten^ in Urkunden von 1253 :<br />

Kalaten, Calaten (Bielen-<br />

stein, S. 252) Gut nahe Memel. Galten, nahe Kandau im Ujezd Talsen,<br />

Gouv. Kurland. — Hier finden wir auch den Namen der Bojer: Bojen,<br />

lieh behauptet, daß dieselbe Benennung sich im Bassin der Oder wie-<br />

derholt.<br />

1) Cf. im Bassin der Pripjatt: Oressa (kelt. Suffix), Wilija (a. oben;, Usza<br />

(s. oben), Brahinka (s. Brahe, Braa im Bassin der Weichsel). Im Bassin der<br />

Berezina: Piissa (s. oben), Usza (s. oben), Usa (s. oben), etc.<br />

2) Cf. ähnliche Formen in der Weichselgend, in Preußen.

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