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Archiv für slavische Philologie

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Kritischer Anzeiger.<br />

Schulden kommen lassen, die jenen in der Übersetzung selbst in nichts nachstehen.<br />

Es genügt bloß die Einleitung in den III. Gesang durchzulesen, wo<br />

man folgendes zu sehen und hören bekommt: »Ljubav iidcyrirajnca}% sasta-<br />

vina vlasti i mudrosti Bozje (Die Liebe ist ein intergrierender Bestandteil der<br />

Macht undWeisheit Gottes . Was ist »/^^tf(7r*Va;«c'a« in sprachlicher Hinsicht?<br />

Vom theologischen Standpunkte — und ohne den kann man Dantes Werk<br />

weder verstehen noch erklären — hat sich K. so viele Fehler zu Schulden<br />

kommen lassen, daß zu ihrer Aufzählung mehrere Seiten nötig wären.<br />

Auf Seite 39 schreibt wieder K.: »a dolje u cistilistu« und unten im<br />

Fegefeuer). Wieso uuteu? Als K. dies geschrieben, hat er gewiß nicht die<br />

letzten Verse der >Hülle« gelesen gehabt, noch hatte er einen Begriif von der<br />

Einrichtung der >Hölle< Dantes.<br />

Auf Seite 40 sagtK. : »Celestin V. bio je svjetovnjak« (Celestin der V.<br />

ein Weltlicher). Das ist wohl etwas Neues in der Kirchengeschichte, und<br />

solcher Neuheiten verdanken wir ihm mehrere, ohne daß er sie bewiesen.<br />

Krsnjavi kann sich an eine ganz beliebige theologische und philosophische<br />

Lehre halten, wenn er aber eine Erklärung Dantes zu schreiben sich anschickt,<br />

dann hat er sich an die Wissenschaft Dantes zu halten, wie sie in der da-<br />

maligen Zeit war. So tun es alle, die Dante erklären wollen, denn nur auf<br />

diese Weise ist etwas zu erreichen.<br />

Etwas gutes hat Krsnjavi durch seine Übersetzung erreicht! Er brachte<br />

den Bischof von Kattaro, Uccellini, zum Entschlüsse, seine schöne Über-<br />

setzung zu veröffentlichen, denn dieser bescheidene Kirchen<strong>für</strong>st wollte hiermit<br />

<strong>für</strong> alle Zeiten Irrungen in der Auffassung und Übersetzung des Dante<br />

aus unserer Literatur bannen. Vielleicht werden die Kroaten einmal auch eine<br />

in literarischer Hinsicht vollendetere Übersetzung des Meisterwerkes Dantes<br />

bekommen, mit mehr Verständnis als Uccellini wird aber gewiß niemand an<br />

diese Arbeit schreiten.<br />

Dr. 3L Perkovii.<br />

Dr. Alfons Dop seh, Die ältere Sozial- uud Wirtscbafts Verfas-<br />

sung der Alpenslaven. Weimar, 1909.<br />

Bisher unbeachtete, sichere Zeugnisse <strong>für</strong> Besitzgemeinschaften in den<br />

Alpenländern aus der älteren Zeit haben nun die »Österreichischen Urbare<<br />

gebracht, welche von Prof. A. Dopsch <strong>für</strong> die kais. Akademie der Wissenschaften<br />

in Wien herausgegeben werden. Wir finden in gewissen Urbarämtern<br />

Nieder- und Ober-Osterreichs bei Verzeichnung der einzelnen Zinsleute nicht<br />

selten die Bemerkung: N. N. et socius suus. Auch die Bezeichnung communis<br />

kommt vor. Ganz besonders zahlreich sind ferner diese Besitzgemeinschaften<br />

in Steiermark gewesen. In den hiesigen landes<strong>für</strong>stlichen Urbaren aus dem<br />

XIII. Jahrh. wird zumeist der Ausdruck communis gebraucht fsogar de commimitate<br />

in P.), seltener daneben socius und complex. Im Amte Übelbach<br />

wird eine größere Zahl von Zinsleuten, 7— 15, namentlich angeführt mit dem<br />

Vermerk, daß sie von einer ganzen Hufe (de integra huba) einen bestimmten<br />

Zins entrichten. Dort, wo wir über das Verhältnis der Gemeiner zueinander

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