eine Reise gegen die Zeit

Die Düfte Asiens
D o n n e r s t a g, den 28. 01. 2010
Den Geschmack des Käseomeletts noch auf der Zunge, tauche
ich um 1405 ein in die Feuchtigkeit geschwängerte Luft von
K.L., die diesen Namen führt, weil sich „Stadt an der versumpften
Mün-dung des Flusses“ nicht so gut bewerben lässt. 40 Jahre
liegen dazwischen, der neue internationale Flughafen ist erst
ein paar Jahre alt – zum 50. Jahrestag der Staatsgründung Malaya
2007 fertig.
Mein „Citrus“-Hotelarrangement schmeckt süss: Sie haben
mir ein Taxi angeheuert, das mich im Linksverkehr über die neuen
Autobahnen in die Stadt trägt. Meine Stimme krächzt und
röhrt nur noch. Das Gespräch mit dem Taxifahrer kommt deshalb
zu kurz. Aufmerksam fährt er mich an den Erinnerungsposten
Hauptbahnhof, Nationalmoschee und „Merdeka-Platz“ mit den
schönen Tudor-häusern im Hintergrund vorbei – die britische Kolonialzeit
lässt wie an allen Konfliktherden unserer Zeit auch hier
grüssen - , ehe wir von der Jalan Raja Laut in das Chinesenviertel
Tiong Nam 3 ab-biegen, kleine Häuser, über die die Monorail auf
Stelzen hinweg rauscht, vor mächtiger Conven-tion-Hall-Kulisse.
Trinkgelder sind zwar nicht üblich, aber für seine Erzählungen
hat er sich einen Obolus verdient. Zumal der malayische Ringitt
mit 1:5 zum Euro einen kleinen, aber merklichen merkantilen
Vorsprung gibt.
Vergeblich die Frage nach „K.L. This week“ oder dem Programm
des Thaipusamfests an der Rezeption, ansonsten aufmerksame
Neugier gegenüber einem Christen, der eine weite
Reise zu Lord Murugan unternimmt. Ich geniesse die Frische des
Willkommensgetränks, das mich wieder in die zauberhafte Welt
asiatischer Gerüche einführt. Ein Schlaf streckt mich hin, meine
Glieder gliedern sich erst wieder zu einem „Seafood Curry
Noodle“-Gericht, das von den Geheimnissen asiatischer Küche
zehrt. Hustend und schniefend suche ich Schutz vor der Klimaanlage
und Schlaf, nicht ohne einen Blick aus dem 10. Stock auf
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