eine Reise gegen die Zeit

drzjei und Angelika aus Gdansk. Wir passieren jene 2,7 km lange
Brücke, die wohl erst im Jahre 2000 als Geschenk der Australier
Laos an das übrige Festland jenseits des Mekong angebunden und
aus seiner verkehrlichen Isolation gegenüber seinem Nachbarn
Thailand befreit hat – eine zweite Brücke über den Mekong nach
Thailand ist mittlerweile in Paksé fertig geworden. Handel und
Wandel spielen sich rund um die beiden Brückenköpfe ab, eine
kleine Stadt entsteht. Über Stock und Stein, kein Wasserloch wird
ausgelassen, der Bus leert sich, ich finde einen Platz auf der hinteren
Bank. Nach 45 Minuten pfeift der Fahrer, wir verstehen 5.000
Kip und wir stehen am überschwemmten Eingang des Parks.
5.000 Eintritt, 3.000 Kip für die Kameranutzung. Eine Unmenge
an Plastiken, sämtlich aus leichtem Basaltgestein heraus gemeisselt,
erwartet uns. A & A umgehen die Wasserpfützen, ich ziehe
die Sandalen aus und wandere mitten durch, um einen besseren
fotografischen Blick auf die sonderbare Stupa zu haben, die wie
ein Bunker in Halbkugelform sich 12 m über die Erde erhebt und
einen abstrahierten Lebensbaum trägt. Erde, Kosmos, Himmel –
die drei Ebenen des buddhistischen Tempels - wie in Borobodur/
Java – verbergen sich unter der steinernen Haut, die du durch ein
dämonisches Maul betrittst. Tanzende, liegende, sitzende Gestalten
– die sich eher einer hinduistischen Bewegungsfreude hingeben,
erwarten dich Stein an Stein. Eine gelbe Amazone beglückt
jede der Figuren mit ihrer Figur, sie steigt ungerührt auf jede
Skulptur, stellt sich in Pose, ungeachtet der nagenden Spuren,
die sie hinterlässst. Eine Stunde Abwechslung – und dann gibt der
Park den Blick auf den Mekong frei, der wie ein zeitloser Strom
gemächlich die Ebene durchmisst, hier ist er etwa so breit wie
der Rhein in Wesseling. Schmetterlinge und Libellen umspielen
mich, eine Mücke wagt sich in die Nähe, sonst kein Laut – drüben
Thailand, hier ich. Dort, wo einige Steinbänke und überdachte
Sitzplätze vor der Mittagssonne schützen, finde ich A & A wieder.
Unser Bus geht erst um 1330, also ratschen wir ein bisschen über
Gott und die Welt, sie ist Sportlehrerin, aus Kattowice gebürtig,
lehrt in Gdansk, ihr Freund studiert dort. Wir tauschen Adressen
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