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tet – den Geräuschen des erwachenden Morgen, der sich hinter<br />
klatschigem Regen versteckt. Ein paar Mails durch den Äter um<br />
<strong>die</strong> Welt, dann werde ich um 0600 wieder müde, möchte verschlafen,<br />
treibe mich alsdann um 0700 mit ein paar freundlichen<br />
Worten und gymnastischen Übungen wieder hoch: Der dritte Tag<br />
<strong>gegen</strong> den Strom. Ein paar süsse Backwaren, ein Bündel Bananen<br />
für 1 RM, 2 Flaschen Wasser je 1 RM, alsdann bin ich reisefertig.<br />
Mein chinesischer Koch von nebenan freut sich, als ich bei ihm<br />
<strong>eine</strong> feurige Lhaksa bestelle und ist neugierig nach Deutschland<br />
und dem Krieg. „Albert“ ruft es plötzlich von der anderen Seite<br />
der Strasse – kann ich denn nirgends unerkannt verweilen - Klaus<br />
Lennartz am Bryce Canyon 1987, Winfried Schoeller an Kings<br />
Road in Sydney 198 8, Norbert Burger auf der Weltausstellung in<br />
Brisbane 198 8 kommen mir in den Sinn – es ist Mehtil, der mich<br />
im Eckcafe <strong>gegen</strong>über m<strong>eine</strong>m Hotel abgepasst hat, um mir s<strong>eine</strong><br />
Frau vorzustellen und mich zu <strong>eine</strong>m zweiten Frühstück mit Hühnerreis<br />
im Bambusblatt einzuladen. Ich merke Ihnen <strong>die</strong> Freude<br />
an – mit 50 Dollar bin ich ja nun wirklich „sein Freund“.<br />
Ich weigere mich mit Schirm zu bewaffnen, klatschnass ersch<strong>eine</strong><br />
ich an Werft 2, an der 6 oder7 Boote zum Holzfällercamp<br />
Putai warten, aber k<strong>eine</strong>s nach Belaga. Andere Passagiere warten<br />
offenichtlich auch – das wird wohl dann das Boot sein, das<br />
Sibu morgens früh um 0530 verlässt und Kapit nach 4 Stunden<br />
erreicht. Pünktlich macht es um 0930 am äussersten Rand fest,<br />
wir übersteigen mit Gepäck <strong>die</strong> Boote. Im Strom der Eiskühlung<br />
merke ich, wie mich friert. T-Shirt aus, ein frisches Hemd war<br />
vorgesorgt. 6 Stunden flussaufwärts sagt der <strong>Reise</strong>führer - für 35<br />
RM, aber der kennt m<strong>eine</strong>n verwegenen Fahrer nicht, der <strong>gegen</strong><br />
1020 <strong>die</strong> Pelagusschnellen in teuflischem Tempo durchkreuzt,<br />
halbe Meter hohe Wellen, Ed<strong>die</strong>s, Strudel mit Tiefen von 50, 60<br />
cm wechseln in rascher Folge: Endlich ein Boot, dass <strong>die</strong> Flügel<br />
offenlässt, so dass ein paar Mutige sich aussenbords an der Handreling<br />
festmachen, um das Schauspiel der schnellen Wasser live<br />
zu erleben.<br />
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