eine Reise gegen die Zeit

nicht nein, ich würde mein Gesicht nicht wahren, obwohl ich eben
noch stark genug war, dem „Soho“ auszuweichen, das 5 verschiedene
Sorten Bier vom Fass anbietet und lautstark von grölenden
Weissen besetzt ist – so war es immer: auch damals waren nur die
weissen Seeleute in Singapur zum Lallen besoffen, Asiaten habe
ich nie betrunken gesehen.
„Georgetown“ – wie sie nach wie vor heisst – natürlich mit Uhrenturm
für Mutter Victoria - diese Stadt ist nach wie vor eine
Attraktion für junge Leute. Der aufkommende Wind kündet den
Regen an, mein Hotel ist nicht weit, gibt mir einen Blick über den
Hafen und den Vergnügungskreuzer, der für 15 RM die Nachtschwärmer
aus der nationalen Zone trägt zum Glücksspiel – das
Schiff ist am Wochenende voll von Glück suchenden Chinesen.
Mein Glück lässt mich ohne AC einschlafen.
Erinnerungen
S a m s t a g, 07.08.2010
Wenn ich doch nur wüsste, wann der Fahrer mich zum Bahnhof
in Butterworth abholt, dann könnte ich den Morgen noch für
einen Spaziergang durch das historische Viertel nehmen, das der
UN 2008 die Gelegenheit gab, die Altstadt zum Weltkulturerbe
zu erklären. Eine Hommage an die alte „Chinatown“, die in Singapur
und Hongkong längst den Hochbauten gewichen ist – hier bewahrt
sie einer wachsenden Stadt noch den wohlbehaltenen, aber
verbleichenden Charme. Das erinnert an die noch unverbrauchte
Stadt 1970.
Nach einem opulenten Frühstücksbuffet – japanese, vegetarian,
malayan, western corner – mit einem Cappucino aus der Maschine
gestärkt, rufe ich den Notdienst an – ja, der Fahrer kommt
um 1220. Dann blieben mir noch zwei Stunden Penang: Die Penang
Road – abends das Rotlichtviertel – liegt schlaff im Regen, die
Strassennamen werden erläutert, die Lebuh Chulia hinab, vorbei
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