eine Reise gegen die Zeit

sagt. Manchmal fehlt mir schon jemand, mit dem ich mich unterhalten
möchte. La vita é bella.
Alltag
D o n n e r s t a g, den 19.08.2010
Der Morgen streichelt mich zärtlich. Ein strahlend blauer ungetrübter
Himmel erwartet mich zum Frühstück auf der Terrasse,
nachdem alle, die schon im Dienst sind, sich mit einer Verbeugung
und „sawadee“ dir zugewandt haben, heute Spaghetti mit
Shrimps und frischem Spargel, die „Vientiane Times“ liegt auf
dem Frühstückstisch und vermeldet die landwirtschaftlichen
Produktionsergebnisse der Provinz Luang Prabang, aber auch,
dass Wissenschaftler in den Keng Bergen hinter Phon Savanh einen
Ort entdeckt haben, wo die Tonkrüge der Ebene hergestellt
worden sind. Zugänglich ist das Gebiet noch nicht – erst muss die
UXO – unexploded ordinance – das Gebiet von Bomben befreit haben,
dann kann es touristisch aufbereitet werden. Und das Dengue
Fieber grassiert allenthalben, schon zwei Todesfälle in Vientiane
in diesem Jahr, 12 im ganzen Land. Und ich habe erst eine
Mücke zirren hören, geschweige dass sie mich erwischt hätten,
wahrscheinlich rieche ich schon so sauer, dass keine mehr süsses
Blut bei mir vermutet.
1000 wartet mein Shuttle, heute zum Busbahnhof: ich will
zum Buddhagarten – und der Park liegt jenseits der Freundschaftsbrücke
27 km von Vientiane entfernt. Voll bepackt schiebt
sich der Minibus ins Gedränge der Märkte, die Tür steht offen,
natürlich gibt es keine Fensterscheiben, der Fahrer hupt ständig,
um noch mehr Fahrgäste zu begeistern, ich mache mich im
Gang klein, rücke immer mehr nach hinten, die Sitze sind zu
klein, das Dach zu niedrig, aber die frische Luft im open air conditioned
Fahrzeug trocknet schnell die ersten Wasserflecken auf
dem schwarzen T-Shirt. Zwei Westler sind noch mit dabei, An-
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