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eine Reise gegen die Zeit

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Rama V. hat als Reformkönig – wie übrigens Bumiphol als Rama<br />

IX. - s<strong>eine</strong>n bronzenen Ehrenplatz. Im nahe gelegenen Kloster,<br />

das wir mit <strong>eine</strong>r Drahtseilschaukel übern Fluss erreichen, weichen<br />

selbst <strong>die</strong> Novizen der brütenden Hitze aus – interessant nur<br />

<strong>die</strong> Tatsache, dass der König auch <strong>eine</strong> neugotisch-anglikanische<br />

Kirche bauen liess, dessen sich <strong>die</strong> Mönche bei ihrer Andacht be<strong>die</strong>nen,<br />

aber unsere Herren Missionare haben das in Mexiko bei<br />

den Azteken und Mixteken, in Peru bei den Inkas wohl nicht anders<br />

gemacht - mitten hinein und wenn möglich noch ein bisschen<br />

höher als <strong>die</strong> vorhandenen Tempelanlagen. Stutzig macht mich<br />

<strong>die</strong> Provokation schon, weil ich ansonsten den Buddhismus als<br />

aggressionsfrei empfinde.Und das alles zur grösseren Ehre Gottes.<br />

Nui erklärt, was sie sieht – ich weiss, warum ich allein reise.<br />

In Ayutthaya, <strong>eine</strong>m kl<strong>eine</strong>n beschaulichen Städtchen, suchen<br />

wir das „Iudia“ Boutique-Hotel, <strong>eine</strong> architektonisch eindrucksvoll<br />

geschaffene, ineinander geschichtete luftige Anlage<br />

im Thaistil mit sieben ansprechend gestalteten Zimmern, von<br />

denen ich „La Loubère“ im Oberstock beziehe, <strong>eine</strong> unaufdringliche,<br />

geschmackvoll moderne Einrichtung wie ich sie nicht erwartet<br />

habe. „Aijudia“nimmt <strong>die</strong> Tradition im Namen auf. Die<br />

Mittagshitze überbrücke ich im Zimmer, nachdem ich m<strong>eine</strong> beiden<br />

Begleiter nach Bangkok entlassen habe. Gegen 1600 wandere<br />

ich ein Stück <strong>die</strong> U Thong Road in <strong>die</strong> Stadt, halte in der schweren<br />

heissen Luft häufig an, hier um <strong>eine</strong>n gekühlten grünen Tee<br />

zu trinken, dort um <strong>eine</strong>n Blick auf den Fluss und sein Leben zu<br />

werfen. In <strong>die</strong>ser Stadt ist nun alles in Thai ausgezeichnet, <strong>die</strong>ser<br />

altindischen Schrift, dem Sanskrit entliehen. Kein lateinischer<br />

Buchstabe trübt das Bild. Um so mehr bin ich auf den Stadtplan<br />

im <strong>Reise</strong>führer angewiesen. Um 1830 finde ich m<strong>eine</strong>n Platz am<br />

Wasser für ein schmackhaftes Seafood mit Knoblauch und grünem<br />

Pfeffer. Auf dem Wasser setzt unaufhörlich <strong>eine</strong> Fähre Menschen<br />

und Motorräder von <strong>eine</strong>r Seite des Flusses auf <strong>die</strong> andere:<br />

Ich finde auch mein Motorrad - auf dem Rücksitz <strong>eine</strong>r solchen<br />

Knatterbüchse lasse ich mich <strong>die</strong> 2 km für 20 Bt zum Hotel transportieren.<br />

Wind und der tägliche Monsunregen setzen ein.<br />

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