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Lumpur, Malacca, Penang. In Thailand streiten <strong>die</strong> „roten“ und<br />
<strong>die</strong> „gelben“ Hemden um <strong>die</strong> Zukunft, Land <strong>gegen</strong> Stadt – und <strong>die</strong><br />
Geburtstage der Königsfamilie werden einträchtig miteinander<br />
gefeiert. Laos entsetzt des Königreich der „Millionen Elefanten“<br />
1975 und ermordet <strong>die</strong> Königsfamilie im Umerziehungslager –<br />
bewahrt gleichwohl das Erbe in der Königsstadt Luang Prabang.<br />
Cambodia sucht im Tribunal über <strong>die</strong> Roten Khmer 30 Jahre nach<br />
Ende des Pol Poth Regimes s<strong>eine</strong> eigene „Wahrheit“ – und s<strong>eine</strong><br />
Kinder wissen nichts mehr über <strong>die</strong> Foltergefängnisse und <strong>die</strong><br />
„Killing Fields“. Vietnam, ein Land das <strong>die</strong> rote Fahne über Sieger<br />
und Besiegte flattern lässt – und den Marsch in den Sozialismus<br />
„auf kurze <strong>Zeit</strong>“ ausgesetzt hat. Und ein China, das sich in<br />
den kommunistischen Kadern den „wohlwollenden Herrscher“<br />
erhalten hat, der s<strong>eine</strong> Kultur und Identität seit über 2200 Jahren<br />
bestimmt – gleichwohl bei k<strong>eine</strong>m Nachbarn beliebt ist und den<br />
Staatsterror s<strong>eine</strong>r kriegerischen Erfahrungen in Tibet und anderen<br />
unterworfenen Regionen auslebt.<br />
Die Summe der Eindrücke sprengt das Erfassen. Das Chaos ist<br />
<strong>die</strong> einzige Ordnung, <strong>die</strong> alles hält. In der Fremde ist <strong>die</strong> Freundlichkeit<br />
<strong>die</strong> einzige Währung, <strong>die</strong> zählt. Demokratie ist <strong>eine</strong> Erfindung<br />
des Kapitalismus, es gibt andere Wege zum Glück. Aufklärung<br />
verklart und behindert Einsichten. YinYang ist überall.<br />
Wenn ich heute m<strong>eine</strong> eigenen Berichte lese, wirken sie auf<br />
mich wie <strong>gegen</strong>über <strong>eine</strong>m Dritten, der sich durch <strong>die</strong> Lande ziehen<br />
lässt. Ich danke allen, <strong>die</strong> mich begleitet haben mit ihren Reaktionen,<br />
sie haben mich gelegentlich vergessen lassen, dass ich<br />
all<strong>eine</strong> reise. Aber ich war nie allein, immer waren andere <strong>Reise</strong>nde<br />
in der Nähe, <strong>die</strong> sich öffneten, Gary und Geraldine, Richard<br />
und Robin, Robert und Rod, Sophie und Rosainne. Die Kontakte<br />
und Kommunikation mit m<strong>eine</strong>n <strong>Reise</strong>leitern Nui in Ayutthaya,<br />
Nga in Hanoi, Shiao Yü in Lhasa, RuiXun in Kunming gaben mir<br />
Nähe in zumeist deutscher Sprache.<br />
Die Freundlichkeit der Menschen hat mich über <strong>die</strong> <strong>Zeit</strong> getragen.<br />
Die alten Chinesen in Belaga, das ewig freundliche „Sawadee“<br />
des Empfangs in Chiang Mai und Viang Chanh, <strong>die</strong> Engel im<br />
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