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Gefestigt gehe ich aus <strong>die</strong>sem Essenskulturellen Kampf hervor,<br />
ein anekdotenhaftes Erlebnis über <strong>die</strong> Sprachlosigkeit der<br />
vielen Sprachen, beim Turmbau zu Babel muss es verständlicher<br />
zuge-gangen sein. Kein Wunder, dass ich schlecht träume…<br />
Im Langhaus der Dayaks<br />
M o n t a g, 19.07.2010<br />
In den hintersten Stuben von Sibu gibt es Internet, Li Hua lässt<br />
sich nicht lumpen – und alles andere als Kreditkartenzahlung<br />
wäre ein Irrtum. 0700 Uhr ist m<strong>eine</strong> <strong>Zeit</strong>, ein paar Reiskörner<br />
mit <strong>eine</strong>m Nasi Campur „gemischtem weissen Reis“ für 5 RM,<br />
da ist der Tee doch gleich mit drin. 0815 stehe ich am Schalter<br />
des Ekspres Boots nach Kapit – 4 Stunden in <strong>eine</strong>m getunnelten<br />
Raum, dessen Türflügel sich nur bei der Landung in Song und Kapit<br />
öffnen – dazwischen feixt Leonardo di Caprio mit Kate Winslet<br />
auf der „Titanic“ im Video. Die Hölzer rumsen heftig an <strong>die</strong> Bordwand,<br />
manchmal scheint k<strong>eine</strong> Furt mehr offen zwischen den<br />
zahlreichen Abfällen der Abholzung, <strong>die</strong> nirgendwo verwertet<br />
werden – ich male mir m<strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> 11m Friendship aus, was <strong>die</strong>se<br />
Plastikschachtel wohl über <strong>die</strong> Begrüssung durch <strong>eine</strong>n solchen<br />
Baumstamm sagen würde. Mehr Assoziationen spielen sich ein:<br />
„Apokalypse now“, Francis Ford Coppolas Streifen mit dem wahnsinnigen<br />
Marlon Brando im Urwald passt gut zu <strong>die</strong>ser Szenerie<br />
– mein Ich auf dem Wege zum Wahnsinn. Bevor das ausartet,<br />
werden ein paar Passagiere am nächsten Langhaus ausgetauscht.<br />
Die Orang Ulu, <strong>die</strong> flussaufwärts lebenden Dayaks; kommen mit<br />
ihren Wohnsiedlungen jetzt näher an den Fluss. Kapit erreichen<br />
wir nach 146 km um 12 30. Es ist wolkig, aber kein Regen in Sicht.<br />
Ein paar Schritte von der Werft 1 wartet das „New Rejang Inn“ auf<br />
mich, freundlich <strong>die</strong> Chinesen, sauber <strong>die</strong> gefliessten Zimmer und<br />
Bäder 60 RM. Ein erster Spaziergang rund um den Markt, wo <strong>die</strong><br />
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