eine Reise gegen die Zeit

– dem Louis-Vuilton-Pierre-Cardin-Boss-Versace-nullachtfuffzehn-Verschnitt
– allenfalls von der Thaimassage gereizt, verliebe
mich wieder in Chinatown, wo sich die Welt noch fussläufig erlebt
und die ersten Vorläufer des chinesischen Drachenfestes vorbei
rauschen – zwei Drachen ziehen mit Getös und Getau durch die
Kaufstrassen. Ledertaschen, Uhren, Stoffe – hier ist die Welt zu
Hause.
Ein Blick noch in den Sri Mahamariamman Tempel – die Priester
warten auf die Rückkehr des Schreins nach Mitternacht. Ein
dampfende Rinder-Nudelsuppe aus einem nahen Futterstall reizt
mich, eine köstliche Brühe, ein paar Stäbchen, noch ein wenig
Olek dazu – Tisch und Schemel werden noch mal extra gewischt,
dann gesellt sich ein alter Chinese an meinen Tisch, weit gereist
und katholisch, lädt noch die junge Amerikanerin ein, die sich
am Nebentisch mit ihrem Grünzeug schwer tut, aber in Schanghai
chinesisch für Ausländer lehrt. Die Welt ist gross, die Welt ist
klein, aber im Augenblick des Verweilens ist es m e i n e Welt.
Sampai pertemu lagi – terimah kasih, Malaysia.
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