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eine Reise gegen die Zeit

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henden Buddha kleben <strong>die</strong> Menschen 1 Sen-Stücke an, alles ist<br />

so festlich geschmückt, <strong>die</strong> Besucherzahlen sind ungewöhnlich<br />

hoch, es ist Feiertag, Königin Sirikit feiert Geburtstag am 12.08.<br />

- und das ganze Volk feiert mit. Das wird nochmals deutlich vor<br />

dem Wat Chai Watanaram, der sich wunderbar in <strong>die</strong> Flussbiegung<br />

einpasst. Vor dem Eingang ein überhohes Bildnis der etwas<br />

verfetteten Königin, das genauso mit Räucherstäbchen und<br />

Wais begrüsst wird wie <strong>die</strong> Buddhastatuen, <strong>die</strong> eigentlich künstlerisch<br />

wenig hergeben – aber das ist auch nicht der Sinn. Zum<br />

<strong>eine</strong>n liegt in der asiatischen Kunst wohl in der Wiederholung der<br />

schöpferische Akt, zum andern ist jede Statue nur ein Symbol der<br />

Religion oder des Weges, den der Gläubige eingeschlagen hat, so<br />

mengen sich in den Anlagen chinesische mit Thaitempeln, <strong>eine</strong><br />

relativ gut erhaltene Anlage, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Burmesen wohl deshalb verschont<br />

haben, weil sie sie als Heerlager benutzt haben aufgrund<br />

der geschützten Lage jenseits des Flusses. Nun sollte eigentlich<br />

noch <strong>Zeit</strong> bleiben für das Ayutthaya Historical Study Center, wo<br />

<strong>die</strong> Geschichte Ayutthaya‘s und s<strong>eine</strong>r vierhundertjährigen Herrschaft<br />

in <strong>eine</strong>m japanisch-thailändischen Joint Venture abgearbeitet<br />

wird, aber 1550 ist mir zu knapp, wenn das Haus schon um<br />

1630 geschlossen wird. Die Nässe schüttele ich in der Dusche ab,<br />

wechsle <strong>die</strong> Kleider, wandle am Pool – und warte.<br />

Um 1900 sagen m<strong>eine</strong> beiden Begleiter „dschok <strong>die</strong>“ viel Glück,<br />

am Bahnhof haben sie mich vor dem grossen Regen und sich nach<br />

Bangkok abgesetzt, ich leide wenig Verlust. Kurze Orientierung –<br />

der uniformierte Bahnhofsvorsteher schaut sich m<strong>eine</strong> Fahrkarte<br />

an, erläutert 1950 – etwa 10 Minuten verspätet trifft der Express<br />

aus Bangkok hier ein – es giesst in Strömen, <strong>die</strong> Luft kühlt mit dem<br />

Dutzend Ventilatoren, <strong>die</strong> den meist westlichen Rucksackreisenden<br />

den „Marsch blasen“, der über <strong>die</strong> schnell herbeigeschafften<br />

Fernseher verbreitet wird. Vor denen stellen sich <strong>die</strong> Bahnbeamten<br />

in Uniform auf , <strong>die</strong> Schalter sind vorübergehend geschlossen,<br />

in den Händen halten sie Kerzen - und stimmen ein in den vermittelten<br />

Jubel aus Bangkok und <strong>die</strong> Nationalhymne, zu der sich<br />

alle im Bahnhof erheben. „Mutter der Nation“ - jetzt weiss ich,<br />

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