eine Reise gegen die Zeit

Wir nehmen Abschied wie alte Bekannte „see you tomorrow“,
schallt es hinter mir, dabei gibt es kein „morgen abend“ mehr in
YangShuo. So lahmt mein Schritt. Hier ein Foto, dort ein Halt: Die
Alten halten ihren Schnack, die Dorfeiche hat hier immer noch
ihren Platz. Eingebettet in den Lichterglanz, der von den angestrahlten
Hügeln widerscheint, laufe ich meinen Gang, mit einiger
Sicherheit nun die Strasse bei Verkehr querend. Ich erinnere
mich an eine Übung im Schauspielunterricht, wo das Rechteck,
in dem sich die Gruppe bewegte, immer kleiner wurde, ohne dass
der Lauf unterbrochen wurde: Wir übten uns, die Bewegung des
anderen voraus zu ahnen – etwas von dem gilt auch hier: Mit der
Berechenbarkeit deiner Bewegung rechnet der Verkehr – und ist
dir wohlwollend. Die Mädchen kichern hinterher, wenn der ältere
„Herr mit der Kapp“ vorbei schlendert. Eine Ode auf die Kapp
ist heute abend nicht zu schreiben, aber sie ist mein Logo, mein
Erkennungszeichen: Sie werden alles an mir vergessen, aber der
„Herr mit der Kapp“ bleibt.
Wie war das noch: „Erinnerungen sind Spuren in die Ewigkeit“
— wenn die Kapp das wüsste.
Rückkehr
S o n n t a g, 12.09.2010
1200 yangshuo-post –stopp– briefmarken für ansichtskarten
45 Y –stopp– bus nach guilin 15 Y 1,5 stunden –stopp– 1400 wiederkehr
guilin plaza –stopp– spaziergang zum li fluss 3 km –stopp–
heiss, heiss –stopp– kein sonntags-cafe an li jiang road –stopp–
abend im hotel – stopp – mail an agentur: reisterrassen in longshen
– stopp.
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