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Kasi wieder nach VangVieng und in <strong>die</strong> Mekongebene.<br />
Aber dann entsinne ich mich, dass 7 Stöcke zu brechen sind,<br />
wenn du sie einzeln dir vornimmst. Also munter in <strong>die</strong> Puschen,<br />
0630 Sonntagsfrühstück mit Ei, strahlende Gesichter überall,<br />
der Wagen rülpst um 0700 ein bisschen, ich habe <strong>die</strong> Vorglühzeit<br />
– das waren noch Diesel – nicht eingehalten – und dann teile<br />
ich m<strong>eine</strong> Strecke in Stöckchen auf – nächste Abzweigung<br />
rechts, Mopedfahrer links, Ziege voraus, Schlagloch auf 11 Uhr,<br />
Rinne in 5 m, Achtung seitlicher Erdeinbruch rechts, an der Brücke<br />
Blick durchs Loch ins Wasser des Nam Ngum – weshalb sind<br />
am Sonntagmorgen um 0730 so viele Menschen in den Bergen<br />
unterwegs? - Achtung, <strong>eine</strong> Wolke leckt den Hang hoch, Regen<br />
von vorn, Licht an, Scheibenwischer an, Bus von vorn weicht auf<br />
d<strong>eine</strong> Fahrbahn aus, nach rechts ausweichen, Schotter beachten,<br />
bremsen, rutschen auf der nassen Strasse, das Rad blockiert<br />
merklich zumal auf dem seifigen Asfalt, der mit Erde verschmiert<br />
ist...<strong>die</strong> 400 dramatischen Kilometer laufen so viel schneller unter<br />
den Rädern weg, <strong>die</strong> Abstimmung mit den Überholern – Blinkzeichen<br />
rechts – und den Überholten – Blinkzeichen links – klappt<br />
besser als bei der Hinfahrt, Achtung Radfahrer mit Kind kommt<br />
auf d<strong>eine</strong>r Fahrbahn schwingend ent<strong>gegen</strong>, der Mopedfahrer vor<br />
dir dreht um – Pinkelpause 0930 in den Wolken, es hüstelt, ich<br />
bin nicht allein, 5 Wasserbüffel grasen sich durch den Hang, ein<br />
junger Hirte winkt mir zu. Die Frauen – wie auf Java mit spitzen<br />
Strohhüten – tragen <strong>die</strong> Ernte – Kokosnüsse, Kürbisse, Gras – in<br />
ihren beiden Körben an Tragestangen strassabwärts. Neben den<br />
Bambushütten riesige Salatschüsseln – so kann ich mich wenigstens<br />
über Fussball unterhalten, denn den wahren Weltmeister<br />
kennt hier jeder – der 1. FC hat glücklicher Weise das Auftaktspiel<br />
verloren, sonst wäre da ja jetzt schon wieder Karneval.<br />
Regen und Sonne wechseln sich ab, heute ist mein Gaul auch<br />
irgendwie spritziger – es geht nach Hause. 1200 Uhr – pünktlich<br />
nach 5 Stunden Bergfahrt erreiche ich <strong>die</strong> Sonnenstadt VangVieng,<br />
<strong>die</strong> von jungen Leuten besetzt scheint, alle zwischen 17 und<br />
28 Jahren, na ja, da passe ich mit m<strong>eine</strong>n 50 Lenzen ja nicht unbe-<br />
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