eine Reise gegen die Zeit

der muslimischen Bevölkerung in drei südlichen Provinzen hinterlassen,
die sie künstlich von den streng muslimischen Staaten
Malaysia‘s - Trengganu und Kelatan - abtrennen und Thailand
zuschlagen. Aber da ist ein ungewohntes Lächeln, eine spontane,
lässige Lebensfreude, eine persönliche Nähe, die im islamischen
Malaysia selten zugelassen wird.
Ich bereite mich mit dem exzellenten Reiseführer von Stefan
Loose auch auf Thailand vor, Ge-schichte und Politik, Land
und Leute, Brauchtum und Sprache - erste Übungen „khob khun
khrab“ - heisst danke, „sawadie khrab“ willkommen, „mai päng“
nicht zu teuer. Als sich die Vorhänge zum Gang schliessen, lasse
ich mich in voller Montur fallen. Ich könnte schlafen, wenn nicht
im Nachbarabteil ein neunmonatiges Baby laut die Aufmerksamkeit
seiner jungen Eltern einforderte.
1100 Bangkok „Hua Lhamphong“ Bahnhof, wir fahren vorzeitig
ein. Kein Fahrer wartet auf mich, der Bahnhof ist überfüllt,
ich tausche meine letzten Ringgit in Baht ( 1 € rechne ich 40 Baht),
ziehe an der ATM-Maschine für 20000 Bt. Als ich die Scheine heraus
nehmen will, zieht der Apparat das Geld zurück. Ich erhalte
eine Quittung mit „0“, warte den nächsten Kunden noch ab, wo
meine 500 € geblieben sind. Keine Spur. Die nahe Bahnhofpolizei
notiert den Fall, die Bank wird kontaktiert, ich nehme Namen und
Adresse mit für alle Fälle. Ein letzter Blick auf meinen Fahrplan,
„Transport“ ist für Bangkok nicht notiert, Taxi „Dusit Thani“ - 60
Bt. Mit vielen Wai werde ich an dem Luxuskreuzer begrüsst, der
sich an der Rama IV Avenue in den Himmel schiebt. Luxus ist in
Bangkok nichts Unehrenhaftes, die Touristen haben alle Urlaubslook.
Mein Zimmer ist noch nicht fertig, ein Trunk und eine Zeitung
verkürzen die Zeit.
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