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Männer in schwarz, gross, kräftig, mit rotem Band im Haar ... <strong>die</strong><br />
Pilger runden den Jokhang immer noch wie am frühen Morgen.<br />
Oh ma ni pad me hum<br />
S o n n t a g, 19.09.2010<br />
Einmal noch den Potala umrunden – mit dem 2500 m Spaziergang<br />
schliesse ich den sonnigen Sonntag bei 20 °C an jenem<br />
Ort ab, an dem er begonnen hat. In gelbem Abendlicht wirkt er<br />
vom Potala Platz aus noch mächtiger mit s<strong>eine</strong>n 113 Höhenmetern,<br />
mit denen er sich eindrucksvoll über <strong>die</strong> Stadt erhebt. Das macht<br />
<strong>die</strong>ser Ort eigentlich schon seit 641 n. Chr., als Kaiser Sung Tsen<br />
Gampo auf dem Roten Berg s<strong>eine</strong>n „Potala“ Palast als feste Burg<br />
errichtete. In den kriegerischen <strong>Zeit</strong>en der mongolischen Yüanund<br />
Ming-Dynastien geplättet, erstrahlt das rot-weisse Gebäude<br />
als Summe religiöser und weltlicher Macht erst seit 1645, als der<br />
5. Dalai Lama ihn als Sitz bestimmte und über 13 Stockwerke mit<br />
2000 Räumen, Kapellen, Hallen, Höfen auf 400 x 350 m ausbaute.<br />
Zu s<strong>eine</strong>n Füssen das „Schneedorf“, in dem <strong>die</strong> ArbeiterInnen<br />
wohnen, <strong>die</strong> ständig am Gebäude arbeiten, denn <strong>die</strong> privilegierte<br />
Bauweise des Dalai Lama, <strong>die</strong> roten „Mauern“ aus <strong>eine</strong>r Art Reetholz<br />
zu errichten, verlangt spätestens nach 5 Jahren <strong>die</strong> Restaurierung.<br />
Beschwerlich der Anstieg vom Osttor über Treppen und<br />
Steigen durch den weissen Palastteil, der der Unterkunft der Verwaltungsbeamten<br />
und ihren Büros <strong>die</strong>nte. Ein Hof sieht auch heute<br />
noch beim Neujahrsfest buddhistische Festlichkeiten, denen<br />
der Dalai Lama vom obersten, gelb eingefassten Balkon bis 1959<br />
beiwohnte. Steile Treppen schleppen sich <strong>die</strong> Tibeter im Innern<br />
hoch, <strong>die</strong> Alten wie <strong>die</strong> Jungen. Sie tragen Kannen von Butteröl<br />
mit sich, mit dem sie <strong>die</strong> Butterleuchten füttern und gleichzeitig<br />
sich als „Opfer verbrennen“. Die Spendengelder, <strong>die</strong> sich an fast<br />
jedem auffälligen Platz, an jeder Statue und Stupa finden, rei-<br />
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