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eine Reise gegen die Zeit

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Mutter aller Wasser<br />

Die Flasche Merlot kann es nicht gewesen sein, <strong>die</strong> den Absprung<br />

von 5000 m in Tibet über 2000 m in Kunming/Yünnan<br />

hinunter in <strong>die</strong> Mekong-Ebene um Vientiane so leicht macht – jedenfalls<br />

hat „lernidee“ mit der Idee, ihren Stammkunden mit <strong>eine</strong>r<br />

Flasche chilenischen Weins zu überraschen, wieder einmal<br />

ins „Rote“ getroffen: ich fühle mich verwöhnt.<br />

Ein Riesenschiff: „Mekong Explorer“ - und nur 14 Gäste, als<br />

Gruppe davon 9 zwar schon über 2 Wochen zuletzt in Angkor<br />

Wat verloddert, aber der Preis selektiert hier dann doch <strong>die</strong> gewesenen<br />

LehrerInnen aus, <strong>die</strong> allein an ihren Schulfrisuren zu<br />

erkennen sind; ich glaube, so was bleibt. Rod, Aussie aus Perth,<br />

orientiert sich gleich an m<strong>eine</strong>r Kapp – und schon sind <strong>die</strong> ersten<br />

Kontakte geknüpft. Verwöhnt mit <strong>eine</strong>r Doppelkabine zur alleinigen<br />

Benutzung, mein Gott – und doch hätte ich für <strong>die</strong>se Fahrt<br />

gern <strong>eine</strong> Bettgenossin. Der Abwechslungsreichtum auf der 600<br />

km Fahrt von ViangChanh nach Luang Prabang, zu der wir um<br />

1700 einschiffen, findet im Kopf statt – und der braucht gelegentlich<br />

Entspannung. Mit <strong>die</strong>sen Gedanken verkrieche ich mich nach<br />

dem vielseitigen Willkommens-Dinner am Abend unters ungeöffnete<br />

Moskitonetz in der wohlgekühlten Kabine – bei offener Glasschiebetür<br />

rauscht der Mekong mich in den Schlaf.<br />

Ameisen picksen mich um 0530. Die ersten Motorengeräusche<br />

bringen <strong>die</strong> Scheiben zum Zittern. Grau dräut der Morgen im<br />

Halbschlaf. Jeder Schritt vermittelt sich im Knarren der Mahagonihölzer.<br />

Hier gehe ich barfuss. Das Holz antwortet lebendig. Der<br />

laotische Kapitän – drei davon sind an Bord zugleich als Lotsen<br />

ihrer Stromabschnitte – gibt <strong>die</strong> L<strong>eine</strong>n um 0700 frei. Ich atme<br />

<strong>die</strong> Morgenluft bei <strong>eine</strong>m Early Bird auf dem Oberdeck. Einmal<br />

mehr fasziniert mich <strong>die</strong>ser sinnliche Strom. Mal ist er breit und<br />

seicht, mal eng und 100 m tief. Eine Schauer überrascht uns nach<br />

dem Frühstück. Ein kräftiger Wind begleitet <strong>die</strong> Wasser auf dem<br />

Oberdeck. Spannende Unterhaltung mit Rod beim Mittagsbuffet.<br />

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