eine Reise gegen die Zeit

Militärjacken und -hosen, unverwüstliches Leinen, andere sind
hierhin umgesiedelt worden aus der bombardierten Heimat im
Osten. Warum rennen Kinder eigentlich immer, hier oben spielen
sie nackt an dem kleinen Gumpen, der sich an der Wasserstelle
des Dorfes gebildet hat. Benzin für die Knatterbüchsen wird aus
Plastikflaschen abgefüllt, Frauen tragen ihre Lasten – Hölzer,
Pflanzen, Wasser – auf ihren gebückten Rücken an Bändern, die
sie vorn über die Stirn laufen lassen. Ihre schmal lidrigenAugen
schauen manchmal müde zu mir auf, dann geht ein Lächeln, auf
das ich keine Antwort weiss.
Juwel am Mekong
S a m s t a g, 21.08.2010
Donnergrollen gefällig – das ist im Tal von Luang Prabang,
das sich mit seiner Altstadt auf einem Sporn zwischen dem Khan
Fluss und dem Mekong erstreckt, als ob du auf der Bowlingbahn
neben den Kegeln hörst, wie die Kugel in die Vollen geht. Mit dem
ersten Schauer nach drei wunderschönen Tagen schliesst sich der
Tag, der eigentlich ganz anders geplant war. Heute war ich auf
die Urnen in der „Ebene der Tonkrüge“ gefasst, die in etwa 150
km Entfernung von Luang Prabang im Osten liegen. Zwei, drei
Zugänge sind von der UXO bereits freigeräumt, der Rest noch
unzugänglich wegen der Blindgänger, die unsere Freunde dort
freundlicherweise entsorgt haben. Aber – wie das so ist bei solchen
Reisen – das Land behält seine Rätsel: Der Wirt des Ramayana
Hotels hält mich freundlich zurück – die Strasse ist beim letzten
Monsunregen abgeschwemmt worden, der Umweg führt über
Phou Hong, einem Ort, halbe Strecke zurück nach Vientiane. Die
positive Seite dieser kleinen Enttäuschung – ein für Luang Prabang
gewonnener Tag. Und der hat sich gelohnt.
Frühstück inmitten der Fabelgestalten des Ramayana, das
Hotel hat viele kleine Attribute, die es in den Zimmern, an den
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