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eine Reise gegen die Zeit

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den 12 Fahrgästen, <strong>die</strong> auf drei Längsbänken, ihre Markteinkäufe<br />

auf dem Dach verstaut sind, geht es vorzeitig los.<br />

Und wenn es los geht, dann ist erst mal <strong>die</strong> hupende Ehrenrunde<br />

gemeint, <strong>die</strong> auf dem Busbahnhof gedreht wird. Es plästert<br />

immer noch, <strong>die</strong> Menschen tragen Pullover und Jackett, es ist kühl<br />

für laotische Verhältnisse. Erst recht als der Mini Fahrt aufnimmt,<br />

entweder ist der Diesel auf Formel 1 aufgemotzt oder hat <strong>eine</strong>n<br />

defekten Auspuff, es röhrt jedenfalls mächtig, ich denke eher an<br />

den Auspuff. Wir tasten uns von Dorf zu Dorf, immer wieder mal<br />

mit <strong>eine</strong>r Ehrenrunde und verstärktem Hupen um neue Fahrgäste<br />

nachsuchend. Unterwegs springen Gäste ab, verschwinden<br />

im Busch. Abzweig von der N 13, zwei Backpackers aus Spanien<br />

drücken sich noch zusätzlich auf <strong>die</strong> Bänke. Nach 10 weiteren Minuten<br />

landen wir – am Fluss. Der Mekong diktiert den Rytmus,<br />

mit dem <strong>die</strong> selbst gebauten Fähren ihre Gefährte auf <strong>die</strong> andere<br />

Uferseite bugsieren , ich schätze etwa 2000 m entfernt. 20.000<br />

Kip für <strong>die</strong> Busfahrt werden kassiert. Ein Jeep <strong>eine</strong>s Funktionärs<br />

mit Fahrer platziert sich ungefragt vor uns, das verschlägt m<strong>eine</strong>m<br />

Mini <strong>die</strong> Sprache, beim Auffahren durch <strong>die</strong> Fluten auf ein<br />

gewelltes Gitter macht‘s rums – das hört sich nach Schlimmerem<br />

an: Mit den Hinterrädern an Land, mit den Vorderrädern auf dem<br />

Gitter, dazwischen fliesst der Mekong – und kühlt unseren Fahrer<br />

ab, denn <strong>die</strong> Vorderachse ist gebrochen, das linke Vorderrad<br />

steht schief, der Mini sieht nicht eben glücklich aus, der Fahrer<br />

auch nicht, aber kassiert ist ja. Wir verlassen den Mini allesamt<br />

und schauen dem Treiben zu. Wagen aufbocken, Achse mit Bohle<br />

unterlegen, festzurren – Fahrversuch – rums, Bohle durch, Achse<br />

durch.<br />

Eine halbe Stunde vergeht, <strong>die</strong> zweite Fähre sucht schon seit<br />

20 Minuten anzulegen, gelassen nehmen es <strong>die</strong> nachfolgenden<br />

Fahrzeuge hin. Auf <strong>eine</strong>m unter geschobenem Brett rutscht das<br />

Fahrzeug mit letzter Kraft von dem Gitter zurück aufs Land und<br />

wird auf <strong>die</strong> Seite geschoben, <strong>die</strong> nächsten zwei, drei Fahrzeuge<br />

fahren auf. Als <strong>die</strong> Fähre alsdann ablegt, schnappe ich m<strong>eine</strong> Umhängetasche<br />

und m<strong>eine</strong>n Schirm, springe nach und auf <strong>die</strong> Fäh-<br />

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