eine Reise gegen die Zeit

Penang
Fr e i t a g, 06.08.2010
Reisetag – 0900 Kuala Tahan – 1100 Kuala Tembeling – 1430
Tanah Rata – 1730 Ipoh – 1900 Pulau Pinang – Cititel Hotel, Jalan
Penang, ein Handschlag – und Allen entflieht zum nächsten Fahrauftrag
von Diethelm‘s Reiseorganisation: Morgen früh 0830
Cameron Highland, heute abend noch mal 380 km zurück, ein
Ehepaar aus Jeddah nach KL zum Flughafen – gelegentlich sieht
er seine Lebensgefährtin, die als Lehrerin arbeitet. Von Ausbeutung
und Arbeitsruhe spricht er nicht, wer wird schon gern gefeuert.
Alles intelligente, zum Teil studierte Menschen, die sich
hier am Steuer ihr Geld verdienen. Das Gespräch mit einem Chinesen
scheint weitaus offener als die Gespräche mit Malaien, er
sprach gleich in Kuala Tembeling, wo er mich am Jetty mit seinem
MB erwartete, von einer „schönen Abkürzung“, die nur er kennt.
Und schon erstand Kuala Lipis auf aus den Ruinen der Erinnerung
– das war doch 1970 jene Stadt am Fluss am Rande des Nationalparks,
wo alle Strassen von Süden endeten und nur noch die
Eisenbahn eingleisig den Weg durch den Dschungel fand, nachdem
wir eine Nacht – von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
- zwangsweise übernachteten, weil der Zug in der Nacht nicht
durch den Urwald fuhr. Noch heute finde ich das „Tong Kok Hotel“
mit den durch Holzwände abgetrennten Zimmer im Reiseführer.
Ein kleines gewachsenes Städtchen mit jenem Charme, der früher
bei uns den Zonenrandgebieten eigen war. Wieder blutet mein
Herz in dem Gedanken „vor vierzig Jahren“, aber du hast doch diese
„Revivalreise“ gewollt, alter Kauz, also steh es durch. Gleichwohl,
ein paar wehmütige Gedanken bleiben in Kuala Lipis – der
Ort steht synonym für das Abenteuer Malaysia vor 40 Jahren.
„Privat“ nennt Allen diese neue Strasse von Kuala Lipis nach
Gua Musang, weil ein Erdrutsch beim letzten Monsun, den Hang
herunter gerissen hat – über Stock und Stein der Umleitung fährt
keine Bus, kein Truck mit Baumstämmen. Und so sind wir wirklich
fast „privat“. Vor Gua Musang biegt Allen auf die 59 ab, nun
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