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eine Reise gegen die Zeit

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ahnen. Wahrscheinlich bin ich auch da wieder zu spät. Der späte<br />

Kolonialismus macht sich nicht nur im Anteil der französischen<br />

Touristen, sondern auch in den französischen Sprachresten bemerkbar,<br />

mit dem <strong>die</strong> Menues ausgezeichnet sind.<br />

Zu spät bin ich auch heute Abend – wer erwartet, dass er nach<br />

<strong>eine</strong>m leckeren Fisch 25000 KIP mit „Beerlao“ 8000 Kip, der bekömmlichen<br />

Biersorte Laos, noch ein TukTuk für den Heimweg<br />

findet, ist falsch gesattelt: Mit Einbruch der Dunkelheit geht hier<br />

nichts mehr ausser <strong>eine</strong>m einsamen alleinstehenden Touristen<br />

– und Unmengen an Mopeds. Kaum im Hotel, geraten <strong>die</strong> Massen,<br />

<strong>die</strong> mich zum Schwitzen gebracht haben – bei miesen 28 °C<br />

nimmt <strong>die</strong> Luftfeuchtigkeit vor dem Regen merklich zu – wolkig<br />

in Wallung – und ich sage, wenn es hier regnet, dann regnet es<br />

nicht nur, hier kübelt es, da werden <strong>die</strong> Wannen oben reihenweise<br />

ausgeschüttet. Davon zehren auch <strong>die</strong> Luftbilder, <strong>die</strong> den Blick<br />

freigeben auf <strong>die</strong> Nassreisfelder in der Mekongebene – wie allseits<br />

überschwemmt sieht <strong>die</strong>ses Land aus. Das Lied des Regens wird<br />

von der Geräuschkulisse der Luftkühlung verdrängt. Mit dem Gefühl,<br />

<strong>die</strong> nächsten Tage strukturiert zu haben, lasse ich mich mit<br />

Musik und Informationen aus WDR2 „Mittagsmagazin“ in mein<br />

gigantisches Doppelbett fallen: Selbst bei der Werbung wird auf<br />

laotischen Sendern das Verderbliche gepixelt – nebenan ist alles<br />

andere gratis.<br />

Ende <strong>eine</strong>r Flussfahrt<br />

D i e n s t a g, 24.08.2010<br />

Das nenne ich ein Glückskind. Dabei beginnt der Tag mit dem<br />

letzten Regen der Nacht, als ich <strong>die</strong> Terrassentür <strong>gegen</strong> 0500<br />

aufschlage, draussen pustet schon das Leben s<strong>eine</strong>n Diesel in <strong>die</strong><br />

Luft. Die <strong>Zeit</strong> ist wunderbar zum Meditieren.<br />

Das Frühstück ist etwas mager, aber nachdem mir jede gebratene<br />

Nudel, jeder gemischte Reis schmecken, ist alles geges-<br />

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