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eine Reise gegen die Zeit

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...“Der Autor vermeidet spektakuläre oder reisserische<br />

Themen und erzählt in <strong>eine</strong>r einfachen Sprache ohne Schnörkel<br />

und Effekthascherei. Behutsam, sanftmütig, erscheint <strong>die</strong>s<br />

beim ersten Lesen. Bei vertiefender Lektüre wird der Hintersinn<br />

offenbar“...<br />

„Du hast ihm d<strong>eine</strong> Charakteristika zugeschrieben, <strong>die</strong> ich an<br />

dir so schätze. Gelegentlich ist darin Ironie, nie Zynismus zu spüren.<br />

Eine derartige Denke und Sprache ist in Systemen gefragt,<br />

in denen Menschen <strong>eine</strong>m Druck ausgesetzt sind. Schriftsteller<br />

brauchen <strong>die</strong>sen inneren Druck. Du selber warst dem politischem<br />

Druck in jungen Jahren ausgesetzt, er hat dich geschult. Du bist<br />

ein Meister der Empfindsamkeit, in Wort und Tat. In Indonesien<br />

hat dir politischer Druck der Regierung Suharto jahrelang das<br />

Visum verweigert für d<strong>eine</strong> Arbeit. Und trotzdem – und gerade<br />

deswegen - hast du das Land und s<strong>eine</strong> Menschen geliebt. Dein<br />

Wesen hat etwas von jener asiatischen Mentalität angenommen,<br />

bei der <strong>die</strong> leisen Töne und das Lächeln dafür Sorge tragen, den<br />

andern nie das Gesicht verlieren zu lassen. Nicht zuletzt deshalb<br />

beschreiben d<strong>eine</strong> Bücher den weichen brüchigen Südosten Asiens:<br />

Laos, Vietnam, Malaysia, Indonesien, nicht <strong>die</strong> harten Länder<br />

wie Thailand, Singapur, Japan, China, <strong>die</strong> sich bereits <strong>eine</strong>n<br />

festen Platz im Weltgefüge erobert haben.<br />

Du hättest k<strong>eine</strong>n besseren Platz für d<strong>eine</strong>n Abschied wählen<br />

können – am Ende d<strong>eine</strong>r <strong>Reise</strong>.“ - „Hey, alter Geselle, hörst<br />

du mir eigentlich zu...?“ Die Konturen haben sich unmerklich im<br />

Dunst wieder aufgelöst. Die Wasser des Mekong strömen wie zu<br />

ewigen <strong>Zeit</strong>en – ohne Unterbruch. Noch ein paar Reisfelder bewässern,<br />

den Fischen im Tonle Sap frisches Wasser bringen, <strong>eine</strong>n<br />

der neun Arme auf dem Weg ins Meer wählen, in Can Tho<br />

am Schwimmenden Markt vorbei, dann endlich – bist du von den<br />

Fesseln der Ufer, von der Endlichkeit <strong>die</strong>ses d<strong>eine</strong>s Stromes für<br />

<strong>eine</strong> Ewigkeit befreit.<br />

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