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Sozialismus-Diskussion - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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238 Ra/ael de la Vega<br />

mit dem imperialistischen Kapitalismus aufbauen. Was über dieser Tatsache<br />

aber nicht vergessen werden sollte, ist jene "reale Bewegung der Geschichte",<br />

die für den jungen Marx schlicht und einfach der Kommunismus ist'9 und die<br />

zur Vereinheitlichung der nationalen Geschichten in der klassenlosen Gesellschaft<br />

drängt. Das Proletariat ist, wesentlich und tendenziell, eine internationale<br />

Klasse, und der proletarische Internationalismus ist der Ausdruck objektiver Gesetzmäßigkeiten<br />

in der Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum <strong>Sozialismus</strong>.<br />

Deswegen kann man gewisse Behauptungen der italienischen, spanischen<br />

und franzÖSischen Partei, die eher die Besonderheit als das Allgemeine des proletarisch-revolutionären<br />

Kampfes betonen, nicht ohne Unbehagen hören.<br />

Wir sind jedoch fest davon überzeugt, daß die Parteien, die den von der bürgerlichen<br />

Presse sogenannten "Eurokommunismus" integrieren sollen, echte revolutionäre<br />

marxistische Parteien sind'o. Die folgenden Sätze Santiago Carrillos<br />

können diese Ansicht nur bestätigen:"Zweifellos verwandelt sich die (spanische)<br />

Partei in diesen letzten Jahren und durch einen Erneuerungsprozeß in eine große<br />

sozialistische Massenpartei, aber in eiTle Partei, die an ihrem Ziel, der Errichtung<br />

der sozialistischen und später der kommunistischen Gesellschaft, festhält ... Wo<br />

wir uns von den Sozialdemokraten radikal unterscheiden, das ist darin, daß wir,<br />

wenn wir an die Regierung gelangen, den <strong>Sozialismus</strong> aufbauen und nicht die<br />

Interessen der kapitalistischen Gesellschaft verwalten werden"".<br />

Anmerkungen<br />

Der erste, der diesen erfolgreichen Begriff der bürgerlichen "Politologie" benutzt hat,<br />

war u. E. Theo Sommer (in "Die Zeit", "'r. 49 vom 28. November 1975, S. 1)<br />

2 Die gemeinsame Erklärung beider Generalsekretäre vom 15. November 1975 berührt<br />

alle wesentlichen Punkte der gemeinsamen Strategie. Die in der Konferenz der Kommunistischen<br />

und Arbeiterparteien Europas (Berlin-DDR, 29. - 30. Juni 1976) von Berlinguer,<br />

Marchais und Carrillo gehaltenen Reden unterstreichen noch einmal die Hauptpunkte der<br />

allen drei Parteien gemeinsamen Linie.<br />

3 Chile wäre zweifellos als der eklatanteste, brutalste Fall einer solchen Planung anzusehen;<br />

aber auch in anderen Ländern der sogenannten "dritten Welt" versuchen der Monopolkapitalismus<br />

und sein mächtigster Handlanger, die Regierung der USA, mit diesem<br />

"Modell" den <strong>Sozialismus</strong> zu stoppen oder zu vernichten.<br />

4 So Lenin in "Was tun"", Werke, Band 5, S. 397 Anm.<br />

5 Schätzungsweise fielen zwischen 1939 und 1943 etwa 300 000 Spanier der franquistischen<br />

Repression und Rache zum Opfer. Etwa 750000 starben in der Zeit von 1939 bis ungefähr<br />

1951 an Hunger, Unterernährung oder an deren typischsten Krankheitsbild, der<br />

Lungentuberkulose.<br />

6 Lenin, Werke, Band 31, S. 236.<br />

7 Ebda .. S. 236 - 237.<br />

8 Vgl. W. W. Sagladin, "Die Veränderungen in der Welt und die kommunistische Bewegung",<br />

ein Artikel aus der Moskauer Zeitschrift "Rabotschi klass i sowremenny mir".<br />

In: "Faeil. Beiträge zur <strong>Theorie</strong> und Politik", hrsg. vom Bundesvorstand des MSB Spartakus,<br />

Bonn, Februar 1976. Die zitierten Stellen befinden sich auf den Seiten 10 und 14.<br />

9 Sagladin, a.a.O., S.14.<br />

10 Keine kommunistische Partei eines hochindustrialisierten kapitalistischen Landes<br />

kann sich heute die Thesen zu eigen machen. die Lenin 1920 in seinen Notizen "Geschichtliches<br />

zur Frage der Diktatur" (Werke, Band 31, S. 332 - 353) aufstellte. Diese Thesen<br />

werden heute nur von den ultralinken Grüppchen auf ihre taktischen Fahnen geschrie-

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