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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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deutlich von den aus organisatorischen Gründen meist monozentrisch aufgebauten staatlichen<br />

Stellen, Universitäten und Forschungsanstalten. Vorhandene private Organisationen müssen<br />

dr<strong>in</strong>gend gezielt gefördert werden.<br />

Der gezielte Aufbau von privaten Organisationen für Arten und Regionen mit grossem<br />

Handlungsbedarf ist für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Erhaltungsarbeit <strong>in</strong> Italien unumgänglich.<br />

Koord<strong>in</strong>ierung im privaten Sektor<br />

Die Bemühungen des Netzwerks ‚Semi Rurali‘, die privaten Erhaltungsakteure zu<br />

koord<strong>in</strong>ieren und vernetzen, müssen unterstützt werden. Der Aufbau e<strong>in</strong>er kompetenten<br />

Nationalen Organisation ist dr<strong>in</strong>gend notwendig. Zu viele solcher Bemühungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit im Sand verlaufen.<br />

Die Zusammenarbeit und Koord<strong>in</strong>ierung zwischen privatem Sektor und staatlichen<br />

Institutionen sollte zudem ausgebaut werden.<br />

Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes auf privater Ebene<br />

Die Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes beläuft sich leider hauptsächlich auf die<br />

Inventarisierung der vorhanden staatlichen Sammlungen und auf Öffentlichkeitsarbeit. Die<br />

privaten Sammlungen werden nicht mite<strong>in</strong>bezogen. Die staatlichen Stellen müssen dr<strong>in</strong>gend<br />

die privaten Bemühungen stärker wahrnehmen.<br />

Gesetze auf nationalem Niveau<br />

In Italien existieren bis heute noch ke<strong>in</strong>e Gesetze auf nationalem Niveau für die Erhaltung<br />

von pflanzengenetischen Ressourcen. Auch auf regionaler Ebene ist nichts vorhanden. Nur <strong>in</strong><br />

2 von 20 Regionen (Lazio und Toskana) wurde kürzlich e<strong>in</strong>e spezifische Gesetzgebung für<br />

den Schutz der pflanzengenetischen Ressourcen ausgearbeitet.<br />

Verbreitung von Lokalsorten zu Erhaltungszwecken<br />

Es gibt 2 nationale Sortenlisten <strong>in</strong> Italien. In diesen Listen werden die bedrohten Lokalsorten<br />

nicht erwähnt. Diesbezüglich strebt das MiPA zur Zeit die Umsetzung des EU-Beschlusses<br />

98/95/CE an. Die Umsetzung des 98/95/CE ist jedoch ke<strong>in</strong>e Lösung für konkrete<br />

Erhaltungsarbeit. Die Aufnahme als Erhaltungssorten <strong>in</strong> die EU-Sortenliste wäre mit zu hohen<br />

Kosten und zu grossem Aufwand verbunden, als dass es sich für Lokalsorten eignen würde,<br />

ausserhalb des Marktes erhalten zu werden. Es muss <strong>in</strong> Italien deshalb dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Lösung<br />

gefunden werden, welche das Inverkehrbr<strong>in</strong>gen zu Erhaltungszwecken erlaubt.<br />

Aktive Suche nach alten Sorten<br />

Die wenigsten Akteure suchen heute noch aktiv nach alten Sorten. Von staatlicher Seite wird<br />

für viele Arten davon ausgegangen, dass durch die Suchtouren der staatlichen Institutionen im<br />

20. Jahrhundert alle vorhandenen Sorten erfasst wurden. Wie jedoch jüngere Tätigkeiten<br />

durch NGO’s zeigen, werden immer wieder Sorten entdeckt. Für das Auff<strong>in</strong>den von alten<br />

Sorten werden zur Zeit ke<strong>in</strong>e Projekte unterstützt. Prioritär sollte <strong>in</strong> abgelegenen Gebieten,<br />

<strong>in</strong>sbesondere Tälern der Alpen, gesucht werden. Auch <strong>in</strong> Hausgärten, alten Klöstern und<br />

Gutsbetrieben lohnen sich Nach<strong>for</strong>schungen.<br />

Inventar der historisch genutzten Sorten<br />

E<strong>in</strong>e gezielte Suche nach alten Sorten ist dr<strong>in</strong>gend notwendig. E<strong>in</strong> historisches Inventar von<br />

Sorten, welche ursprünglich <strong>in</strong> den verschiedenen Regionen angebaut wurden, würde<br />

ermöglichen, Suchlisten auf Grund historischer Daten aufzustellen und konkret nach diesen<br />

Sorten zu suchen.<br />

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