Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

sowie in angrenzenden Gebieten von der Steiermark und Niederösterreich erhoben. Es finden
sich auch Sorten aus dem süddeutschen Raum in der Sammlung. Es ist schwierig zu sagen,
welche Sorten ursprünglich aus dem österreichischen Alpenraum stammen, da es viele
Übergänge zu den Nachbarregionen gibt und auch hier die Verschleppung von Lokalsorten
die Spuren zu den Ursprungsgebieten verwischt haben. Heute befinden sich auf den ca. 4 ha
grossen Erhaltungsanlagen 240 Sorten Obst. Schwerpunktmässig Äpfel und Birnen, aber auch
viele lokale Varietäten von Hauszwetschgen.
Man kann im Bundesamt für Agrarbiologie Obstsorten bestimmen lassen und Edelreiser alter
bedrohter Sorten beziehen. In Zukunft werden beim Obst folgende Schwerpunkte gesetzt: die
Betreuung der Obstgenbank, die Forschung und Erweiterung des Sortendokumentationsarchives
und der nationalen und internationalen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
mit gleicher Zielsetzung.
Organisationstyp: staatlich
Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau
Adresse: Wienerstrassse 74, A-3400 Klosterneuburg, Tel.: 0043-2243/379 10 DW 250, Fax:
0043-2243/267 05, Internetadresse: http://www.hblawo.bmlf.gv.at
Leiter: DI Karl Vogl
Kontaktperson: DI Stefan Mader, E-mail: mader@hblawo.bmlf.gv.at
Beschreibung: Die höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau ist im
Bereich der Obstgenbanken und Rebsortensammlung tätig. Die Schwerpunkte beim Obst sind
das Kern- und Steinobst. Österreich wird als geographisches Gebiet abgedeckt. Die
Erhaltungsarbeit wird durch eine Genbank, on farm durch Sortengärten, in situ und durch
Abgabe von Vermehrungsmaterial abgedeckt. Zur Zeit befinden sich ca. 120 Lokalsorten
Malus, ca. 10 Lokalsorten Pyrus und ca. 50 Lokalsorten Prunus im Sortiment. Diese stammen
alle aus dem Alpenraum. Da die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und
Obstbau als einziges staatliches Institut im Obstbau tätig ist, befasst es sich mit allen
heimischen Obstarten und verfügt im grossen und ganzen bei jeder dieser Arten über ein mehr
oder weniger umfangreiches Sortiment. An der höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für
Wein- und Obstbau gibt es ein Projekt zur Sammlung und Sichtung alter Obstsorten.
Organisationstyp: staatlich
Aktiv seit: 1860
Anzahl Mitarbeiter: 120
Datenbank: ja
Zusätzliche Absicherung vorhanden: Genbank
Langzeiterhaltung: ja
22.2. Reben
22.2.1. Hintergrund
Die Suche ergab bisher, dass gerade in Hauptweinbaugebieten wie im Burgenland die alten
Weinsorten kaum noch aufzufinden sind. Hier hat der kommerzielle Druck die schnelle
Verbreitung der Leistungssorten unterstützt. Die Weinpflanzungen wurden zum Teil
grossflächig gerodet und mit modernen Sorten bepflanzt. Schätzungsweise dürfte es in
Österreich noch 20 bis 30 alte lokale Sorten geben, bisher wurden nur von einem Bruchteil
dieser alten Reben Triebe geschnitten, um sie durch Duplikate zusätzlich abzusichern.
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