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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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• Bayern: R<strong>in</strong>derzuchtverband Traunste<strong>in</strong>, Dr. B<strong>in</strong>ser, Kard<strong>in</strong>al-Faulhaber-Strasse 15,<br />

83278 Traunste<strong>in</strong>, Tel: 0049-861/700 20<br />

Bestand:<br />

1999: 1735 Tiere im Herdbuch, davon 938 Kühe und 5 Stiere, bei 96 Züchtern<br />

1993: 1745 Tiere im Herdbuch, davon 973 Kühe und 7 Stiere, bei 92 Züchtern<br />

Entwicklungstrend: Stabil<br />

Bewertung: Vulnerable<br />

Handlungsbedarf:<br />

Bezüglich der re<strong>in</strong>rassigen P<strong>in</strong>zgauer besteht nach wie vor grosser Handlungsbedarf, da von<br />

den offiziellen Stellen vor allem die Leistungszucht gefördert wird. Die re<strong>in</strong>rassige Zucht ist<br />

dr<strong>in</strong>gend mit Südtirol und Bayern zu koord<strong>in</strong>ieren.<br />

Die Studie ‚Valorizzazione economica delle Razze locali: Il contributo dei prodotti caseari<br />

tipici’ von G. Gand<strong>in</strong>i et al. hat ergeben, dass die Rasse P<strong>in</strong>zgauer zu der Käsesorte Grana<br />

Padano Trent<strong>in</strong>o e<strong>in</strong>e geografische, kulturelle, historische oder produktive Beziehung hat. Die<br />

Schaffung e<strong>in</strong>er Untermarke der genannten Käsesorte, welche explizit aus Milch der Rasse<br />

P<strong>in</strong>zgauer hergestellt werden muss, würde e<strong>in</strong>en guten Beitrag zum Schutz dieser Rasse<br />

bieten. Via Produkteförderung könnte direkt die Erhaltung dieser Rasse gefördert werden.<br />

Pustertaler Spr<strong>in</strong>zen<br />

Synonym: Pusstataler, Pusteria, Pustertaler Schecken, Pezzata Rossa Norica, Mölltaler R<strong>in</strong>d,<br />

Noriker<br />

H<strong>in</strong>tergrund: Ursprungsgebiet des Pustertaler R<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d die lad<strong>in</strong>ischen Seitentäler des<br />

Pustertales im Südtirol. Im Mittelalter wanderten Walser <strong>in</strong> das Pustertal e<strong>in</strong> und brachten ihre<br />

R<strong>in</strong>der mit. Sie galten als die beste R<strong>in</strong>derrasse der k.u.k. Monarchie. Jahrzehntelang wurden<br />

die besten Kühe an Meiereien <strong>in</strong> Wien verkauft. Aus diesem Handel entstand der Begriff der<br />

‚Wiener Kuh’. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e mit dem zweiten oder dritten Kalb trächtige,<br />

grossrahmige schwarze oder rote Pustertaler Kuh. Der stetige Verkauf der besten Tiere leitete<br />

schliesslich den Niedergang der Rasse e<strong>in</strong>. In den 50er Jahre unternahmen engagierte Züchter<br />

den Versuch, die Rasse trotz sehr schmaler genetischer Basis noch zu retten. E<strong>in</strong> amtliches<br />

Herdbuch, das die Erhaltungsbemühungen erleichtert hätte, wurde damals allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

realisiert. Die Pustertaler Spr<strong>in</strong>zen wurden nach und nach von den Bruna Alp<strong>in</strong>a verdrängt.<br />

Das Herdbuch wird heute durch den Südtiroler Fleckviehzuchtverband geführt. Die<br />

genetische Basis mit weniger als 100 Tieren ist aber sehr eng. E<strong>in</strong> zusätzliches Problem<br />

besteht durch die zunehmende Vogesenr<strong>in</strong>der E<strong>in</strong>kreuzung. In den 60er Jahren wurden zudem<br />

P<strong>in</strong>zgauer Tiere e<strong>in</strong>gekreuzt. Es s<strong>in</strong>d nur noch e<strong>in</strong>e beschränkte Anzahl re<strong>in</strong>rassiger Tiere<br />

vorhanden.<br />

In Deutschland s<strong>in</strong>d 123 Tiere vorhanden (Stand 2000). In Österreich s<strong>in</strong>d die Pustertaler<br />

Schecken seit 1998 vertreten. Im Jahr 2000 wurden 30 Tiere gezählt.<br />

Verbreitung:<br />

Region: Alto Adige Lokalität: Berggebiet des Pustertal, Geme<strong>in</strong>de S. Lorenzo<br />

Initiativen:<br />

• Diese Rasse ist im Register für seltene autochthone R<strong>in</strong>derrassen der AIA enthalten<br />

und gelangt <strong>in</strong> den Genuss staatlicher Förderungsmassnahmen.<br />

• Die Erhaltungszucht wird durch den Südtiroler Fleckviehzuchtverband betreut. Es<br />

werden Samen von 2 Stieren kryokonserviert. Zur Zeit werden DNA Untersuchungen<br />

gemacht. E<strong>in</strong>e Milchleistungsprüfung wurde bisher nur bei vere<strong>in</strong>zelten Tieren<br />

durchgeführt.<br />

• Weil es sich um e<strong>in</strong>e grenzüberschreitend vorkommende Rasse handelt, nimmt die<br />

SAVE Foundation als europäische Dachorganisation die Koord<strong>in</strong>ation der<br />

Erhaltungsbemühungen zwischen den Ländern wahr.<br />

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