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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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18. Portraits von Organisationen, Institutionen und<br />

Instituten, welche <strong>in</strong> der Erhaltung von Kulturpflanzen<br />

im bayerischen Alpenraum tätig s<strong>in</strong>d<br />

In diesem Kapitel werden die Akteure, welche sich <strong>in</strong> Deutschland für die Erhaltung der<br />

Kulturpflanzen e<strong>in</strong>setzen, porträtiert. Der Stand der In<strong>for</strong>mationen ist gültig für das Jahr 2001.<br />

Die Angaben zu den e<strong>in</strong>zelnen Akteuren stammen aus dem Fragebogenversand, Literaturrecherchen,<br />

Internetrecherchen und persönlichen Kontakten. Es konnten nicht alle<br />

In<strong>for</strong>mationen verifiziert werden. Die In<strong>for</strong>mationen wurden so übernommen, wie sie uns<br />

mitgeteilt worden s<strong>in</strong>d. Die Auflistung gliedert sich <strong>in</strong> Obst und Wildobst, Reben, Gemüse,<br />

Hülsenfrüchte, Getreide, Heilpflanzen und Kräuter, Öl-, Faser- und Futterpflanzen. Diese<br />

Aufstellung erhebt ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

18.1. Obst und Wildobst<br />

18.1.1. H<strong>in</strong>tergrund<br />

Im Alpenraum fand Tierhaltung auf Grünland mit extensivem Obstanbau statt. Dabei spielte<br />

der <strong>in</strong>tensive Obstbau immer nur e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle gespielt. Das Obst mit<br />

Schwergewicht auf Äpfel wurde <strong>in</strong> der Regel für die Selbstversorgung angebaut. E<strong>in</strong>e Nische<br />

für den zum Teil kommerziellen Obstanbau gab es im Kreis Rosenheim, <strong>in</strong> Bad Feilnbach und<br />

im Chiemgau.<br />

Erst <strong>in</strong> den 50er Jahren bekam der Obstbau durch den Handel e<strong>in</strong>en grösseren Stellenwert. Für<br />

den Erwerbsanbau waren nur die vier Obstarten Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen von<br />

Bedeutung.<br />

18.1.2. Traditioneller Obstbau im bayerischen Alpenraum<br />

Kern- und Ste<strong>in</strong>obst<br />

Durch den gut florierenden Handel konnten die Grenzlagen des Ackerbaues allmählich wieder<br />

<strong>in</strong> Grünland zurückgeführt werden. In diesem Grünlandgürtel entwickelte sich e<strong>in</strong>e vielseitige<br />

Streuobstwiesenkultur. Im Bereich der Obstbäume lassen sich noch e<strong>in</strong>ige alte und<br />

e<strong>in</strong>heimische Sorten f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> grosser Verlust an alten Obstbäumen entstand 1956 durch<br />

Hagelschaden mit anschliessender harter Frostperiode. Die Neupflanzungen wurden mit<br />

neueren Obstsorten vorgenommen.<br />

E<strong>in</strong> Grossteil der Kulturbestände von Zwetschgen und Pflaumen im bayerischen Voralpenraum<br />

<strong>in</strong> Bad Aibl<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den sehr harten W<strong>in</strong>tern von 1956/57 und 1983/84 bei Temperaturen<br />

bis zu -30°C erfroren. Wildpflaumen haben diesen Temperaturen standgehalten.<br />

Vom Kulturobst wurden schwerpunktmässig vor allem Äpfel und Birnen im Alpen- und<br />

Alpenvorraum angebaut. Diese wurden <strong>in</strong> Klöstern, Bauernhöfen und kle<strong>in</strong>eren Hausgärten<br />

für den Eigenbedarf angebaut. In Schwaben gab es früher viele Hausgärten, wo jeder se<strong>in</strong>en<br />

eigenen Hausmost machte. Daher s<strong>in</strong>d hier auch noch heute Relikte der e<strong>in</strong>st hohen Zahl an<br />

Obstsorten vorhanden. Daneben wurden auch Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen, Quitten und<br />

Mirabellen vor allem <strong>in</strong> Haus- und Bauerngärten angebaut. Kirschen wurden traditionell <strong>in</strong><br />

den milderen Voralpen sowie <strong>in</strong> Würzburg und Mittelfranken angebaut. Pfirsiche und<br />

Aprikosen wurden nur als Spaliere an Hauswänden gezogen und hier auch mehr für den<br />

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