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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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Die Sammlung des Amtes der Tiroler Landesregierung (ehemalige<br />

Landesanstalt für Pflanzenzucht und Samenprüfung, R<strong>in</strong>n)<br />

Die Gründung der Genbank der Landesanstalt für Pflanzenzucht und Samenprüfung <strong>in</strong> R<strong>in</strong>n<br />

geht auf die Sammeltätigkeit des Anstaltsgründers Prof. Dr. E. Mayr im Jahre 1939 zurück.<br />

Die Gründung erfolgte auch im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e standortgerechte <strong>in</strong> situ Erhaltung und man<br />

<strong>for</strong>mulierte den Auftrag, Landsorten zu erhalten und zu beschreiben. Ausserdem sollte durch<br />

Veredelungs- und Komb<strong>in</strong>ationszüchtung angepasste Sorten <strong>in</strong> <strong>in</strong>neralp<strong>in</strong>en Standorten<br />

entwickelt werden. In der Folgezeit wurden Arten- bzw. Abstammungssortimente von den<br />

Arten W<strong>in</strong>ter-, Sommerweizen und Sommergerste errichtet. So entstand e<strong>in</strong>e für den<br />

westalp<strong>in</strong>en österreichischen Raum repräsentative Sammlung. Man erweiterte die Sammlung<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg um die Arten Mais, Hirse und Le<strong>in</strong>. Auch hier wurde darauf<br />

bedacht, dass vorzugsweise Varietäten des <strong>in</strong>neralp<strong>in</strong>en Raumes von den Tallagen bis <strong>in</strong> die<br />

Grenzlagen erfasst wurden. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Sortiment an Buchweizen wurde <strong>in</strong> den 70er Jahren<br />

aufgebaut, der zwar <strong>in</strong> Nord- und Osttirol e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bedeutung hatte, jedoch im Südtirol<br />

häufig als Zweitfrucht nach W<strong>in</strong>terroggen angebaut wurde. Später kamen Arten wie Mohn,<br />

Ackerbohne und Erbsen h<strong>in</strong>zu. Erst <strong>in</strong> den 80er Jahren wurden W<strong>in</strong>terroggen-Landsorten <strong>in</strong><br />

die Sammlung aufgenommen. Mit der Sammlung von Landsorten <strong>in</strong> den Seitentälern<br />

Südtirols wurde erst <strong>in</strong> den 90er Jahren begonnen. Die Initiative g<strong>in</strong>g dabei von<br />

E<strong>in</strong>zelpersonen aus, wobei das Land- und <strong>for</strong>stwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg<br />

vorwiegend als Anlaufstelle fungierte. Besondere Bedeutung kam dabei dem W<strong>in</strong>ter- und<br />

Sommerroggen sowie der Sommergerste zu. Daneben s<strong>in</strong>d auch Buchweizen, diverse Bohnen,<br />

Le<strong>in</strong> und Sonderkulturen wie Krautrüben, Mohn, Kopfkohl bis h<strong>in</strong> zum Le<strong>in</strong>dotter und<br />

Brotklee <strong>in</strong> dieser Sammlung enthalten. Dieses Material wurde aufgrund der jahrzehntelangen<br />

Zusammenarbeit im landwirtschaftlichen Versuchswesen ab 1993 <strong>in</strong> der Genbank der<br />

Landesanstalt R<strong>in</strong>n <strong>in</strong>tegriert, sodass e<strong>in</strong>e Genbank der Europaregion Tirol entstand, die den<br />

zentralen westösterreichischen Raum erfasst. Auch <strong>in</strong>tegriert wurden mehrere alte<br />

Zuchtsorten, die sich neben anstaltseigenen Züchtungen im alp<strong>in</strong>en Raum über Jahrzehnte<br />

h<strong>in</strong>durch bewährt haben. Die Landesanstalt wurde Ende 1999 geschlossen, zur Fortsetzung<br />

der Erhaltungszüchtung und der Führung der Tiroler Genbank wurde der Fachbereich Landw.<br />

Versuchswesen beim Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Landw. Schulwesen errichtet.<br />

Landwirtschaftliches Versuchszentrum Steiermark – Aussenstelle Wies<br />

1966 wurde die „Landes-Versuchsanlage für Spezialkulturen (LVA)“ gegründet und nach<br />

e<strong>in</strong>er Umorganisation seit Juli 1996 als Aussenstelle des „Landwirtschaftlichen Versuchszentrum<br />

Steiermark“ geführt. Hier wird nicht wissenschaftliche Grundlagen<strong>for</strong>schung<br />

betrieben, sondern praxisnahe Versuchsarbeit für kle<strong>in</strong>bäuerliche Betriebe und Erwerbsgärtner.<br />

Die drei Tätigkeitsbereiche s<strong>in</strong>d Gemüsebau, gärtnerischer Zierpflanzenbau und<br />

Arznei- und Gewürzpflanzenbau. Für die kle<strong>in</strong>bäuerlichen Betriebe wird besonders der Anbau<br />

von Arznei-, Gewürz- und Färbepflanzen getestet, da die Kultur von Blatt- oder Blütendrogen<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche E<strong>in</strong>kommenssicherung beisteuern kann. E<strong>in</strong> Schaugarten mit 160 Kle<strong>in</strong>parzellen<br />

gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die kulturfähigen Arten. E<strong>in</strong>e Saatgutsammlung wertvoller<br />

Kultursorten und Landrassen wird <strong>in</strong> diesem Zusammenhang unterhalten.<br />

Die Genbank des Vere<strong>in</strong>s Arche Noah<br />

Zunächst lagen die Schwerpunkte des Vere<strong>in</strong>s Arche Noah bei Gemüsen, Arznei-, Gewürzund<br />

Zierpflanzen. Da beim Obst andere Initiativen Erhaltungsarbeit leisten, spielte die<br />

Sammlung von Obst e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Später kamen Kartoffeln, Getreide, Faser-,<br />

Ölpflanzen u.a. h<strong>in</strong>zu. Im Jahre 1996 erfolgte die Anerkennung des Schau- und<br />

Vermehrungsgarten des Vere<strong>in</strong>s Arche Noah <strong>in</strong> Schiltern, Niederösterreich als biologisch<br />

arbeitender Betrieb. Gegenwärtig s<strong>in</strong>d knapp 7000 Sorten <strong>in</strong> der zentralen Sortensammlung <strong>in</strong><br />

Schiltern erfasst. Diese Sammlung zählt damit eher zu den kle<strong>in</strong>eren Genbanken. Die<br />

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