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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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21. Allgeme<strong>in</strong>er Bericht zu Kulturpflanzen im<br />

Alpenraum Österreichs<br />

21.1. Schutz der Kulturpflanzen im österreichischen<br />

Alpenraum<br />

21.1.1. Allgeme<strong>in</strong><br />

Der bisherige Schwerpunkt der Erhaltung von Kulturpflanzen <strong>in</strong> Österreich lag <strong>in</strong> der ex situ<br />

Erhaltung. Der <strong>in</strong> situ Erhaltung wurde bisher wenig Bedeutung beigemessen, da diese vor<br />

allem dort möglich und s<strong>in</strong>nvoll ist, wo wirtschaftliche Interessen zurückstehen wie im<br />

extensiven Streuobstbau, bäuerlichen Zierpflanzenbau und bäuerlichen Arzneipflanzenanbau.<br />

21.1.2. Ex situ Erhaltung <strong>in</strong> Österreich<br />

In Österreich gibt es <strong>in</strong> fünf Bundes- und Landesanstalten selbständig aufgebaute Sortensammlungen<br />

(Genbanken). Die Sammlungen entstanden im Rahmen e<strong>in</strong>es öffentlichen<br />

Auftrages zur Erhaltung und Entwicklung pflanzengenetischer Ressourcen. Es bestehen<br />

Anb<strong>in</strong>dungen an das von der FAO und dem IPGRI koord<strong>in</strong>ierten Netzwerk.<br />

Als erste geme<strong>in</strong>same Schrift zu den österreichischen Sortensammlungen entstand 1992 e<strong>in</strong><br />

sogenannter „Index Sem<strong>in</strong>um Austriae“. Die Schrift enthält e<strong>in</strong>e Aufstellung aller <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Institutionen gesammelten Sorten. Die e<strong>in</strong>zelnen Bundes- und Lehranstalten<br />

haben sich im Bereich ihrer Sammelaktivitäten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.<br />

In diesem Kapitel werden die e<strong>in</strong>zelnen Sammlungen beschrieben. Die Anschriften der<br />

heutigen Institutionen s<strong>in</strong>d im Organisationsteil aufgeführt.<br />

Sammlungen zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhundert<br />

Erste Ansätze der ex situ Erhaltung <strong>in</strong> Österreich gehen auf die Jahrhundertwende zurück.<br />

TSCHERMARK-SEYSENEGG und PAMMER setzten die ersten pflanzenzüchterischen<br />

Aktivitäten und <strong>for</strong>derten, das bodenständige Material als Ausgangsbasis für weitere<br />

Züchtungen zu sammeln. In den 20er Jahren folgte der nächste Schritt, wo MAYR das<br />

Material nicht nur sammelte, sondern auch ex situ erhielt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurden die Erhaltungsaktivitäten <strong>for</strong>tgesetzt, jedoch mit bereits e<strong>in</strong>deutiger Zielsetzung e<strong>in</strong>er<br />

konsequenten ex situ Erhaltung. Nach 1945 entstanden zuerst Sammlungen auf private<br />

Initiative h<strong>in</strong>, wie etwa die private Sammlung von Mais und Hirse <strong>in</strong> der Steiermark oder die<br />

Sammlung der oberösterreichischen Landessaatbaugenossenschaft. Parallel dazu entstanden,<br />

mit teilweiser Übernahme von Züchtersammlungen, die ersten offiziellen Genbanken <strong>in</strong> Wies,<br />

Wien und L<strong>in</strong>z. Somit ist das Kulturpflanzen- und Sortenspektrum, das <strong>in</strong> den Jahren 1950 bis<br />

Ende 1960 noch vorhanden war, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en genetischen Grundtypen erfasst und<br />

erhalten.<br />

Heute kann man e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Tendenz <strong>in</strong> den Genbanken feststellen, dass sich die<br />

Aktivität vor allem darauf konzentriert, Material zu bere<strong>in</strong>igen und Duplikate dorth<strong>in</strong><br />

zurückzuführen und zu erhalten, wo sie ursprünglich herkommen. Dieses Unterfangen ist<br />

jedoch mit sehr viel Mühe verbunden. Im Idealfall ist der Name und das Genmaterial<br />

dasselbe. Jedoch kommt es auch vor, dass der gleiche Name für jeweils etwas anderes steht<br />

oder dass verschiedene Namen für das gleiche Genmaterial stehen. Dies zu verifizieren, ist<br />

meistens nur im Vergleichsanbau möglich.<br />

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