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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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• Buchweizen wurde traditionell im Puschlav und Misox angebaut. Die Puschlaver<br />

Pizzoccheri werden aus Weizen- und Buchweizenmehl hergestellt. Das Puschlaver<br />

R<strong>in</strong>gbrot ist enthält ebenfalls Buchweizenmehl. Über Jahrhunderte war Buchweizen<br />

im Valle di Boschiavo das wichtigste Nahrungsmittel. Buchweizen hatte auch im<br />

Bündner Rhe<strong>in</strong>tal e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg ist der<br />

Buchweizenanbau weitgehend e<strong>in</strong>geschlafen. Wiederbelebungsversuche s<strong>in</strong>d bis heute<br />

fehlgeschlagen.<br />

• Weitere wichtige Arten: Hafer, Rispenhirse: (für Brei), Mais (Polenta war das<br />

Hauptnahrungsmittel im Bergell und im Misox)<br />

• D<strong>in</strong>kel und Emmer hatten ke<strong>in</strong>e Bedeutung im Bündnerland, das Klima ist zu trocken.<br />

Schwyz: Im Kanton Schwyz war der Getreidebau um die Jahrhundertwende sehr wichtig. Es<br />

wurden hauptsächlich Musgetreide – z.B. Hafer und Gerste – angebaut. Etwas D<strong>in</strong>kelanbau<br />

wurde für die Brotherstellung gemacht. Wegen relativ nasser Verhältnisse gedeiht D<strong>in</strong>kel <strong>in</strong><br />

der Zentralschweiz weitaus besser als im Kanton Graubünden. Der sogenannte L<strong>in</strong>thmais war<br />

auch von grosser Bedeutung – se<strong>in</strong> Anbau wird heute wieder als Nischenproduktion<br />

betrieben. Herausragend wichtige Getreidebaugebiete waren bei Küssnacht und im Bezirk<br />

March.<br />

St. Gallen: In höheren Lagen ist es zu feucht für Getreidebau. Im Rhe<strong>in</strong>tal hatte jedoch der<br />

Ribelmais e<strong>in</strong>e grosse Bedeutung für die Ernährung.<br />

Tess<strong>in</strong>:<br />

Wichtige Getreidearten im Kanton Tess<strong>in</strong><br />

• Mais spielte im Tess<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e herausragende Rolle. Es war e<strong>in</strong>es der wichtigsten<br />

Hauptnahrungsmittel während Jahrhunderten. Schon im 16. Jahrhundert wurde der<br />

Mais <strong>in</strong>s Mendrisiotto e<strong>in</strong>geführt. Bis Ende 17. Jahrhundert wurde Polenta jedoch nur<br />

aus Hirse zubereitet, dann aus e<strong>in</strong>er Mischung von Hirsefrüchten und Mais, Erst im<br />

19. Jahrhundert vollständig aus Mais. Im Sopraceneri ist der Mais erst im 19.<br />

Jahrhundert aufgetaucht (mit der E<strong>in</strong>führung der Eisenbahn).<br />

• Gersten, Hirse, Roggen, Hafer: Wurden über Jahrhunderte hnaus im alp<strong>in</strong>en Teil und<br />

im ganzen Locarnese (<strong>in</strong>kl. Täler und Seeufer des Lago Maggiore) angepflanzt.<br />

• Weizen, Kolbenhirse: Anbau hauptsächlich im Mendrisiotto<br />

• Buchweizen: Die sogenannte Polenta negra bestand aus Buchweizen. Buchweizen<br />

wurde im Tess<strong>in</strong> mit Fra<strong>in</strong>a oder Formentign bezeichnet.<br />

• Kolbenhirse war e<strong>in</strong>es der wichtigsten Hauptnahrungsmittel während Jahrhunderten.<br />

Rispenhirse hatte ebenfalls e<strong>in</strong>e gewisse Bedeutung.<br />

Wallis: Getreide ist seit Urzeiten e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil der Nahrung im Wallis. Im<br />

Oberwallis wurde seit Jahrtausenden vor allem Roggen, Weizen und Gerste angebaut. Mais<br />

und Hafer waren von ger<strong>in</strong>gerer Bedeutung. Dabei hatte der an das eher kont<strong>in</strong>entale Klima<br />

und die leichten Böden angepasste Roggen die grösste Bedeutung. Im Oberwallis wird<br />

Roggen auch Korn genannt. Die Oberwalliser Landsorten, welche aufgrund der natürlichen<br />

Selektion an die örtlichen Umweltbed<strong>in</strong>gungen angepasst s<strong>in</strong>d, weisen e<strong>in</strong>e gute Toleranz<br />

gegen Trockenheit und gegen Schneeschimmel auf. Bis zum Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhunderts<br />

versorgte sich jedes Dorf grösstenteils selbst und besass e<strong>in</strong>e oder mehrere Ackerbauzonen,<br />

die seit der Bronzezeit meist <strong>in</strong> Terrassenkultur bewirtschaftet wurden. Die Äcker befanden<br />

sich normalerweise <strong>in</strong> trockenen Gebieten. Seit den sechziger Jahren nahm der Getreidebau<br />

im Oberwalliser Bergebiet stark ab. E<strong>in</strong> Grossteil des Ackerlandes wurde <strong>in</strong> Wiesen oder<br />

Weiden umgewandelt oder überhaupt nicht mehr genutzt und der Verbuschung preisgegeben.<br />

Freiburg: Im Greyerzerland hat Weizen e<strong>in</strong>e wichtige Bedeutung gehabt. E<strong>in</strong>e besonders alte<br />

Sorte ist der Rouge de Gruyère.<br />

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