24.06.2014 Aufrufe

Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Standortansprüche und nicht zuletzt um die Sorten zu erhalten. Man f<strong>in</strong>det entlang des Weges<br />

folgende Obstarten: Kirschbäume, germanische Mispel, Maulbeere, Speierl<strong>in</strong>g und grosse<br />

alte Birnbäume, die als klassische Hofbäume gelten. Daneben betreibt das Landratsamt<br />

Rosenheim Öffentlichkeitsarbeit und gibt Vermehrungsmaterial ab.<br />

E<strong>in</strong> hervorragendes Obstbaugebiet ist die etwas höhergelegene Ortschaft Ulpert<strong>in</strong>g. Der<br />

R<strong>in</strong>gbauer hatte e<strong>in</strong>en „Pelzgarten“ (kle<strong>in</strong>e Baumschule) und versorgte die Gegend mit<br />

Obstbäumen. Viele alte Sorten, wie „Coullon’s Renette“, „Damason-Renette“, Geflammter<br />

Kard<strong>in</strong>al“ und Gänskragen“ wurden so verbreitet und erhalten (Ste<strong>in</strong>, b, o. Jg.).<br />

Organisationstyp: staatlich<br />

Aktiv seit: 1979<br />

Anzahl Mitarbeiter: 2<br />

Datenbank: ja<br />

Zusätzliche Absicherung vorhanden: bei Kollegen und Sammlern<br />

Langzeiterhaltung: ja<br />

18.2. Reben<br />

18.2.1. H<strong>in</strong>tergrund<br />

Der We<strong>in</strong>bau stösst im bayerischen Alpenraum aus klimatischen Gründen schnell an se<strong>in</strong>e<br />

Grenzen. Darum mass man hier dem We<strong>in</strong>bau nie grosse Bedeutung zu. Allgeme<strong>in</strong> gilt für<br />

Bayern und Baden-Württemberg, dass alte Sorten wie Riesl<strong>in</strong>g, Silvaner, Tram<strong>in</strong>er,<br />

Spätburgunder u.a. heute, gemessen an ihrer Qualität und der Anbaufläche, sehr bedeutend<br />

s<strong>in</strong>d. Grob die Hälfte der <strong>deutsch</strong>en Rebfläche ist mit alten (klassischen) Rebsorten bepflanzt.<br />

Viele alte Sorten s<strong>in</strong>d mit dem Auftreten der Reblaus, der Klonselektion und der Aufgabe des<br />

gemischten Satzes im We<strong>in</strong>berg völlig von der Produktionsebene verschwunden und nur noch<br />

im Rebsortiment anzutreffen. Die Erhaltung der Rebe (Vitis v<strong>in</strong>ifera L., <strong>in</strong>terspezifische<br />

Sorten und Wildarten) erfolgt <strong>in</strong> sechs Freilandsortimenten, die von unterschiedlichen<br />

Anstalten unterhalten werden. Der Gesamtbestand umfasst derzeit ca. 5300 Akzessionen.<br />

Mehr als 2800 Akzessionen davon werden <strong>in</strong> der Genbank des Instituts für Rebenzüchtung<br />

(IRZ) der BAZ <strong>in</strong> Siebeld<strong>in</strong>gen erhalten, die auch die bedeutendste Sammlung Deutschlands<br />

ist. Massnahmen zur langfristigen Sicherung der genetischen Ressourcen der Rebe und zur<br />

Aufwandsm<strong>in</strong>derung bei der Erhaltung s<strong>in</strong>d mittelfristige Ziele.<br />

18.2.2. Traditioneller We<strong>in</strong>bau im bayerischen Alpenraum<br />

Im bayerischen Voralpenraum wurden die Reben vielfach an Hauswänden gezogen, welche<br />

e<strong>in</strong>en bestimmten Schutz gegen das rauhe Klima boten. In Würzburg und Mittelfranken<br />

wurden Reben traditionell angebaut. Aus dem Frankenland ist heute noch der sogenannte<br />

Boxbeutel bekannt, der e<strong>in</strong>e spezielle Art der We<strong>in</strong>flasche darstellt.<br />

18.2.3. Heutige Situation<br />

Die We<strong>in</strong>produktion <strong>in</strong> Bayern f<strong>in</strong>det zu 95% im Regierungsbezirk Unterfranken statt. Die<br />

weissen Sorten hatten 1999 mit 673'000 hl fast 93% an der Gesamtmenge ausgemacht, die<br />

roten Sorten mit 52'000 hl gut 7%. Mit 327'000 bzw. 153'000 hl Most lieferten die Sorten<br />

Müller-Thurgau und Silvaner die höchsten Erntemengen, gefolgt von Bachus (90'000 hl),<br />

Kerner (39'000 hl) und Riesl<strong>in</strong>g (22'000 hl). Bei den roten Sorten dom<strong>in</strong>ierte der<br />

Spätburgunder mit 17'000 hl vor dem Portugieser (8000 hl) (Bayerischer Agrarbericht 2000).<br />

Im Alpenraum selbst werden ke<strong>in</strong>e Reben angebaut, da das Klima hier zu rauh ist. Die<br />

Vegetationszeit ist viel zu kurz und lässt e<strong>in</strong>e Reife mit hohem Zuckergehalt nicht zu.<br />

356

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!