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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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25. Allgeme<strong>in</strong>er Bericht zu Kulturpflanzen im<br />

slowenischen Alpenraum<br />

25.1. Schutz der Kulturpflanzen im slowenischen<br />

Alpenraum<br />

Bisher wurde von der öffentlichen Seite vor allem <strong>in</strong> der ex situ Erhaltung Massnahmen<br />

ergriffen. Die ex situ Erhaltung ist <strong>in</strong> den Genbanken <strong>in</strong>stitutionalisiert. Die ersten systematischen<br />

Sammelreisen begangen 1952. Seither wurden über 2000 Akzessionen im Slowenischen<br />

Raum gesammelt, die an 20 Orten gelagert werden. Die Lagerungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

entsprechen jedoch meist nicht den modernsten An<strong>for</strong>derungen.<br />

Die <strong>in</strong> situ Erhaltung basiert sporadisch auf persönlichen Interessen der Landwirte und die<br />

nicht <strong>for</strong>male Zusammenarbeit mit den Genbanken.<br />

On farm Erhaltung wird hauptsächlich im biologisch wirtschaftenden oder biodynamischen<br />

Landwirtschaftssektor betrieben. Zahlreiche Bauern s<strong>in</strong>d durch ihre Verbände mite<strong>in</strong>ander<br />

vernetzt.<br />

In Slowenien s<strong>in</strong>d hauptsächlich drei Institutionen <strong>in</strong> die Erhaltung der pflanzengenetischen<br />

Ressourcen <strong>in</strong>volviert: die Biotechnische Fakultät <strong>in</strong> Ljubljana, das Landwirtschafts<strong>in</strong>stitut<br />

und das Institut für Hopfen<strong>for</strong>schung und Brauereiwesen. Die Verwendbarkeit und Nutzungsmöglichkeit<br />

steht bei den Sammelaktionen deutlich im Vordergrund. Die Kompetenzverteilung<br />

beim Saatgut bezieht sich meistens auf dasInstitut, welches dieses auch entwickelt.<br />

Das Institut für Hopfen<strong>for</strong>schung und Brauereiwesen ist der überwiegende Lieferant von<br />

Hopfensorten, welche dort entwickelt und beim Bierbrauen Verwendung f<strong>in</strong>den. Das<br />

Landwirtschafts<strong>in</strong>stitut Sloweniens entwickelt Sorten von Kartoffeln, Gräsern, Klee, Bohnen<br />

und Kohl aus e<strong>in</strong>heimischem Material.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus erhalten auch e<strong>in</strong>ige Saatgutfirmen Kulturpflanzen, welche <strong>in</strong> der Züchtung<br />

weiter verwendet werden. Streng genommen kann man hier jedoch nicht von Erhaltungsarbeit<br />

sprechen, da die langfristige Erhaltung unsicher ist. Semenarna ist e<strong>in</strong>e Firma, welche mit<br />

Saatgut handelt und <strong>in</strong> ihrem Sortiment auch e<strong>in</strong>ige alte Kultursorten führt. Osvald ist e<strong>in</strong><br />

Privates Unternehmen welches <strong>in</strong> der Züchtung und Produktion von Radichio Sorten spezialisiert<br />

ist und Saatgut vertreibt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die autochthonen Akzessionen von Kleegras, Gräsern,<br />

Mais, Kohl, Bohnen, Zwiebeln, Zichorie, Buchweizen, Weizen, Roggen, Gerste, Hopfen,<br />

Pfirsich, Apfel und anderen Kulturpflanzen für die Züchtung gesammelt. Zu diesem Zeitpunkt<br />

arbeitete man an der Züchtung von 11 Sorten Gräsern und Kleegras, 4 Bohnen-, zwei Kohl-,<br />

e<strong>in</strong>e Zwiebel-, zwei Zichorien-, zwei Mais-, zwei Buchweizen-, e<strong>in</strong>e Weizen-, e<strong>in</strong>e Roggen-,<br />

e<strong>in</strong>e Gersten- und weitere Kulturpflanzensorten. Die Züchtung wurde am Landwirtschafts<strong>in</strong>stitut<br />

Sloweniens, an der Biotechnischen Fakultät der Universität <strong>in</strong> Ljubljana und am<br />

Institut für Hopfen<strong>for</strong>schung und Brauereiwesen <strong>in</strong> Zalec durchgeführt. Von dieser Zeit<br />

wurden nur die autochthonen Akzessionen von Mais <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kühlschrank bei 6°C. gelagert,<br />

während die Samen der anderen Akzessionen ihre Keimfähigkeit verloren haben. Die Rebenund<br />

Fruchtbaumsammlung blieb erhalten, und es wurden Selektionen durchgeführt.<br />

Im ehemaligen Jugoslawien wurde zwischen 1989 und 1991 bodenständiges Material<br />

gesammelt, um e<strong>in</strong>e Genbank anzulegen. Um diese Sammlungen weiterzuführen, wurden<br />

zwei Projekte vom M<strong>in</strong>isterium für Naturwissenschaft und Technologie von 1991 bis 1994<br />

f<strong>in</strong>anziert, während vier weitere Projekte vom M<strong>in</strong>isterium für Landwirtschaft, Forsten und<br />

Ernährung f<strong>in</strong>anziert wurden. Das Resultat e<strong>in</strong>es der Projekte, welche vom M<strong>in</strong>isterium für<br />

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