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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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Bundesanstalt für Züchtungs<strong>for</strong>schung an Kulturpflanzen BAZ - Genbank<br />

Adresse: Bundesallee 50, D-38116 Braunschweig, Tel.: 0049-531/596 23 02, Fax: 0049-<br />

531/596 24 57<br />

Leiter: Dr. Lothar Frese<br />

Kontaktperson: Dr. Lothar Frese, L.Frese@bafz.de<br />

Beschreibung: In der Sammlung der BAZ Genbank bef<strong>in</strong>den sich 818 Muster von Heil- und<br />

Gewürzpflanzen (Stand 2000). Darunter bef<strong>in</strong>den sich wahrsche<strong>in</strong>lich auch solche, die im<br />

Alpenraum angebaut wurden. E<strong>in</strong>e ausführliche Beschreibung über diese Institution ist im<br />

Kapitel der Getreide enthalten.<br />

Organisationstyp: staatlich<br />

18.7. Öl-, Faser- und Futterpflanzen<br />

18.7.1. H<strong>in</strong>tergrund<br />

E<strong>in</strong> beachtlicher Teil der Gräser- und Futterpflanzen gehört <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>heimische Flora. In situ<br />

Erhaltungsmassnahmen haben daher e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert. Sammelmaterial und charakterisiertes<br />

Material wird <strong>in</strong> der Genbank erhalten, wenn e<strong>in</strong>e Nutzung durch die Züchtung<br />

abzusehen ist. Bei den meist mehrjährigen und allogamen Arten ist die ex situ Erhaltung mit<br />

grossem Aufwand verbunden. Die Keimfähigkeitsdauer ist oft relativ kurz.<br />

Für Öl- und Faserpflanzen gibt es <strong>in</strong> Deutschland nur wenige verwandte Wildarten. Die<br />

Landsorten s<strong>in</strong>d schon längst aus dem Anbau verschwunden. Bei dem Genbankmaterial<br />

handelt es sich überwiegend um Material aus anderen Ländern.<br />

18.7.2. Traditionell angebaute Öl-, Faser- und Futterpflanzen<br />

Im bayerischen Alpenraum wurden zu Futterzwecken verschiedene Gräser sowie Ölpflanzen<br />

aus der Familie der Cruciferae und Legum<strong>in</strong>osen angebaut. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden auch<br />

verschiedene Gemüsearten ans Vieh verfüttert. Die häufigsten Futterpflanzenarten waren<br />

folgende: Wiesenschw<strong>in</strong>gel, Wiesenrispe, Lägerrispe, Knaulgras, Weissklee, Rotklee, Glatthafer,<br />

Goldhafer, Rotschw<strong>in</strong>gel und <strong>deutsch</strong>es Weidelgras. Ausgewählte Sorten wurden vor<br />

allem an günstigen Lagen angebaut.<br />

Beim Le<strong>in</strong> (L<strong>in</strong>um usitatissimum L.) gibt es Sorten, die <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie gute Fasern und<br />

weniger Öl produzieren (Faserle<strong>in</strong> oder Flachs), und andere, die bevorzugt Öl bilden (Ölle<strong>in</strong>).<br />

Diese sehr alte Kulturpflanze wurde schon von den Germanen kultiviert und im 16.<br />

Jahrhundert zählte Deutschland deswegen zu den wichtigsten Produzenten. Durch die<br />

geschmeidigere und leichter anfärbbare Baumwollfaser wurde der Le<strong>in</strong> zunehmend verdrängt.<br />

Die verschiedenartigen Nutzungen führten zu e<strong>in</strong>er erheblichen Formenvielfalt, die zum<br />

grössten Teil nur <strong>in</strong> Genbanken erhalten blieb. Die Sammlung der wilden Ausgangs<strong>for</strong>m von<br />

Le<strong>in</strong>, L<strong>in</strong>um usitatissiumum L. ssp. angustifolium, <strong>in</strong> der Genbank Gatersleben dient zur<br />

Aufklärung der Evolution des Le<strong>in</strong>s und stellt e<strong>in</strong> Reservoir für die Züchtung dar. Der<br />

W<strong>in</strong>terle<strong>in</strong> wurde bis <strong>in</strong> unsere Gegenwart verschiedentlich <strong>in</strong> entlegenen Alpentälern<br />

Bayerns kultiviert.<br />

18.7.3. Übersicht zu Organisationen und Handlungsbedarf<br />

Bei der Erhaltung der Öl-, Faser- und Futterpflanzen s<strong>in</strong>d vier staatliche Stellen <strong>in</strong>volviert.<br />

NGO’s und Private konnten im Rahmen dieser Studie nicht evaluiert werden. Die beiden<br />

Genbanken haben <strong>in</strong> ihrem Sortiment e<strong>in</strong>ige Öl- und Faserpflanzen aus dem Alpenraum. Die<br />

wichtigsten Institutionen für die Futterpflanzen s<strong>in</strong>d die Bayerische Landesanstalt für<br />

Bodenkultur und Pflanzenbau und die IPK-Aussenstelle <strong>in</strong> Nord Malchow. Es besteht<br />

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