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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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17. Allgeme<strong>in</strong>er Bericht zu Kulturpflanzen im<br />

<strong>deutsch</strong>en Alpenraum (Bayern)<br />

17.1. Schutz der Kulturpflanzen <strong>in</strong> Deutschland<br />

In Deutschland s<strong>in</strong>d grundsätzlich die Bundesländer zuständig für Massnahmen der<br />

Erhaltung, Sicherung und Nutzbarmachung der genetischen Ressourcen der Landwirtschaft.<br />

Der Bund hat Koord<strong>in</strong>ierungsaufgaben und ist zuständig für die Aussenvertretungen der<br />

Bundesrepublik Deutschland, <strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf die EU und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen.<br />

Gleichwohl beteiligt sich der Bund planerisch und f<strong>in</strong>anziell auch an Massnahmen der<br />

Bundesländer im Rahmen der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur“. Als<br />

Beispiel sei hier das Kulturlandschaftsprogramm mit se<strong>in</strong>en Teilprogrammen erwähnt.<br />

Am meisten wurde <strong>in</strong> Deutschland für die ex situ Erhaltung getan. An sechs Genbankstandorten<br />

zweier öffentlicher Forschungse<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong> 86 botanischen Gärten, sowie <strong>in</strong> rund<br />

20 Spezial- und Arbeitssammlungen wird pflanzengenetisches Material für die Langzeiterhaltung<br />

gelagert. Es ist nicht immer leicht, den Bezug zu den Alpen dieses gelagerten<br />

Materials zu bestimmen, da nur jenes Material gut dokumentiert ist, das <strong>deutsch</strong>e Genbanken<br />

<strong>in</strong> den betreffenden Verbreitungsgebieten selbst sammelten. Im Alpenraum sammelten<br />

<strong>deutsch</strong>e Genbanken bislang ke<strong>in</strong>e pflanzengenetischen Ressourcen.<br />

Der <strong>in</strong> situ Erhaltung wurde bisher <strong>in</strong> Deutschland von staatlicher Seite wenig Bedeutung<br />

zugemessen, da diese Form der Erhaltung wesentlich aufwendiger ist als die ex situ Erhaltung.<br />

Diese Form der Erhaltung bleibt vor allem privaten Initiativen überlassen. Die Erhaltung<br />

genetischer Ressourcen wurde bisher bei Bewirtschaftungs-, Pflege- und Naturschutzmassnahmen<br />

nicht als Kriterium berücksichtigt. Noch wenig bekannt ist, <strong>in</strong>wieweit Massnahmen<br />

des Naturschutzes geeignet s<strong>in</strong>d, genetische Ressourcen zu erhalten.<br />

Die on farm Erhaltung f<strong>in</strong>det vor allem im biologischen Anbau, bei Obstkulturen und <strong>in</strong><br />

Kloster-, Haus- und Schulgärten statt. E<strong>in</strong>e detaillierte Untersuchung (Inventar) hierzu fehlt<br />

jedoch weitgehend. E<strong>in</strong>e Vielzahl privater Initiativen zur Erhaltung der traditionellen<br />

Sortenvielfalt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der on farm Erhaltung tätig, die jedoch noch nicht <strong>in</strong>sgesamt koord<strong>in</strong>iert<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

17.2. Schutz der Kulturpflanzen im bayerischen<br />

Alpenraum<br />

In Bayern s<strong>in</strong>d es vor allem Privat<strong>in</strong>itiativen wie Vere<strong>in</strong>e und Genossenschaften, die sich dem<br />

Schutz alter Kulturpflanzen angenommen haben. Des weiteren kümmern sich e<strong>in</strong>ige Institute<br />

um die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen, hier vor allem <strong>in</strong> Form von Genbanken.<br />

Die Akteure, welche <strong>in</strong> der Erhaltung von Kulturpflanzen tätig s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d im Organisationsteil<br />

erwähnt. Der Versuch, zwischen diesen verschiedenen Akteuren e<strong>in</strong>e Kooperation zustande<br />

zu br<strong>in</strong>gen, hat sich als schwierig erwiesen. Es gibt zwischen e<strong>in</strong>zelnen Initiativen sehr wohl<br />

e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit, doch fehlt bis heute e<strong>in</strong>e flächendeckende Koord<strong>in</strong>ation.<br />

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