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Volltext deutsch - Safeguard for Agricultural Varieties in Europe

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Landwirt immer mehr Menschen ernährt werden, begünstigen (Bayerischer Agrarbericht,<br />

2000).<br />

Entwicklung der landwirtschaftlich genutzten Fläche<br />

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche g<strong>in</strong>g von 3.5 Mio. ha 1979 auf 3.3 Mio. ha 1999 leicht<br />

zurück. Erhebliche E<strong>in</strong>bussen dabei hatte das Gartenland, sowie die Obst- und Baumschulen,<br />

deren Anteil 1979 25800 ha betrug und 1999 lediglich noch 12300 ha. Das Rebland<br />

vergrößerte sich <strong>in</strong> diesem Zeitraum von 4200 ha auf 5800 ha. Die Ackerfläche blieb<br />

praktisch konstant mit knapp 2.1 Mio. ha. Mit der landwirtschaftlich genutzten Fläche g<strong>in</strong>g<br />

auch der Grünlandanteil von 1.4 Mio. ha auf 1.2 Mio. ha zurück.<br />

Im Agrarbericht 2000 werden die Biotechnologie und Gentechnik als wichtige Zukunftstechnologien<br />

nebene<strong>in</strong>ander genannt. Bisher s<strong>in</strong>d jedoch noch ke<strong>in</strong>e gentechnisch veränderten<br />

Pflanzensorten nach dem Saatgutverkehrsgesetz zugelassen (Bayerischer Agrarbericht, 2000).<br />

3.8.2. Italien<br />

Situation der Landwirtschaft<br />

1951 waren <strong>in</strong> Italien 8.6 Mio Arbeitskräfte <strong>in</strong> der Landwirtschaft beschäftigt. 1990 waren<br />

dies nur noch 1.9 Mio, was 9% aller Beschäftigten <strong>in</strong> Italien entspricht. 1990 betrug das<br />

Defizit der Landwirtschaft 19.2 Mrd. Lire. Die Hautgründe für die Rückständigkeit der<br />

italienischen Landwirtschaft s<strong>in</strong>d folgende:<br />

• Übermässige Zerstückelung der Bodenbesitze (oft unter 5 ha)<br />

• Durch diese ‚Zerstückelung’ konnte die notwendige Modernisierung nur teilweise ausgeführt<br />

werden.<br />

• Produktionsverzerrung durch Integration <strong>in</strong> die EU. Dies hatte e<strong>in</strong>erseits Überschüsse,<br />

anderseits aber auch Ausfälle zur Folge.<br />

• Wirtschaftlicher Druck<br />

Die Rückständigkeit der Landwirtschaft zusammen mit dem Verschw<strong>in</strong>den traditioneller<br />

Miet<strong>for</strong>men (‚<strong>for</strong>me di conduzione tradizionali‘) des Bodens, wie zum Beispiel die Halbpacht<br />

(mezzadria), haben zur Folge, dass wenig produktive Gebiete, wie zum Beispiel Bergtäler<br />

oder Hügelgebiete vermehrt aufgegeben werden. Als Folge wird der Wasserhaushalt dieser<br />

verlassenen Gebiete massiv gestört.<br />

Landwirtschaft im Alpenraum<br />

Der Norden Italiens ist typisches Bergland. In dessen Tälern hielt sich die alte, traditionelle<br />

Stockwerk-Landwirtschaft bis <strong>in</strong>s 20. Jahrhundert. In den Talsohlen wurde vor allem<br />

Ackerbau betrieben, während die höheren Lagen von der Viehwirtschaft als Weidefläche<br />

genutzt wurden. Diese Nutzung ermöglichte den e<strong>in</strong>zelnen Bauern e<strong>in</strong>en hohen Selbstversorgungsgrad,<br />

verlangte aber e<strong>in</strong>e ständige, jahreszeitlich bed<strong>in</strong>gte Wohnsitzänderung.<br />

Heute s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Talsohlen <strong>in</strong>tensivste Anbau<strong>for</strong>men vorzuf<strong>in</strong>den. In den höheren Lagen<br />

beschränkt sich die Landwirtschaft auf die Viehzucht. E<strong>in</strong>zig <strong>in</strong> den abgelegenen Tälern wird<br />

die traditionelle und selbstversorgende Stockwerkbewirtschaftung teilweise noch betrieben.<br />

Es ist jedoch anzunehmen, dass <strong>in</strong> naher Zukunft diese Bewirtschaftungs<strong>for</strong>m verloren gehen<br />

wird.<br />

Im italienischen Alpenraum betrug <strong>in</strong> den 90er Jahren die landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

etwas über 3 Mio Hektar, nur 1,1% der Fläche bestand aus Äckern und 2,4% aus Obstkulturen<br />

und Reben. Den grössten Teil machen heute die Almweiden und die Wälder aus. Der<br />

Getreideanbau machte 1953 noch 7,6% der landwirtschaftlichen Rohproduktion aus und fiel<br />

bis 1992 auf 1,3% ab. Die Gemüse- und Obstproduktion dagegen ist gewachsen und machte<br />

1992 29,1% der landwirtschaftlichen Rohproduktion aus (1953: 16,4%). Die traditionelle<br />

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